Märsche, Melodien und Mundartliches

Volles Haus beim Altersehrentag des Heimatvereins Mesum:
Musik ist Trumpf! Das war die Takt- und Themenvorgabe des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Mesum, der pünktlich um 15.30 Uhr im bis auf den letzten Platz besetzten Saal in der Gaststätte Hazienda den Altersehrentag eröffnete. Unter der Leitung von Christoph Sterthaus legten sich die 10 uniformierten Musiker voll ins Zeug und machten direkt zu Beginn schon mal so richtig Stimmung.
Im Namen des Vorstandes begrüßte der 1. Vorsitzende des Heimatvereins Mesum, Werner Rapien, die älteren Bürger und Bürgerinnen Mesums und freute sich, dass so viele Senioren den Weg in die Hazienda zum 58. Altersehrentag gefunden hatten. Den Wert des Alters schätzen, das brachte Rapien mit verschiedenen Sprichwörtern aus aller Welt auf den Punkt, so sagt man zum Beispiel in China: eine Familie mit einem alten Menschen hat ein Juwel oder in Afrika: wenn ein alter Mensch stirbt, verbrennt eine ganze Bibliothek.
Auch die geladenen Ehrengäste hatten sich gut vorbereitet und ihre Grüße und Wünsche den Bürgern übermittelt. Pastor em. Felix Schnetgöke hatte sich vorab eigens mit seinem obersten Boss via Internet ausgetauscht und auf plattdeutsch die herzlichsten Grüße des Papstes Franziskus übermittelt. In ökumenischer Zweisamkeit schloss Pfarrerin Britta Meyhoff sich den Grüßen an bedankte sich bei den Anwesenden für all das, was sie in der Vergangenheit an Leistungen erbracht haben. Der Vergleich mit einem Baum, der tief in der Erde verwurzelt ist, passte hier gut. So sind es doch die Großeltern, die mit ihrer Familie tief verbunden sind und ihre Erlebnisse an ihre Kinder und Enkelkinder weitergeben.
Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Rheine, Karl-Heinz Brauer, würdigte ebenfalls die Leistungen der älteren Mitbürger und stellte den Vergleich mit einem Anker her, der zum einen ein Schiff fest mit dem Meeresgrund verbindet, aber auch als Zeichen für Treue steht. Treue zur Familie, zu Ritualen und zu Traditionen aber auch die Treue für ein bürgerschaftliches Engagement und ein wohlwollendes Miteinander, das sei immens wichtig so Brauer und verdiene Dank und Anerkennung.
Nach diesem eher offizielleren Teil wurde es dann locker und lustig. Und dass man auch im Alter noch so manchen Schalk im Nacken hat und zu Späßen aufgelegt ist, das zeigten die verschiedenen Akteure wie Hilde Achterkamp, Gertrud Diesen, Rainer Feistmann sowie die beiden Vorsitzenden des Heimatvereins, Werner Rapien und Josef Achterkamp. Sowohl auf plattdeutsch als auch in hochdeutsch wurde auf die körperlichen und geistigen Folgen des Alterns hingewiesen, Sketche und Dialoge zu diesem Thema vorgetragen und auch der ein oder andere Witz erzählt, so dass man schon von draußen die ausgelassene Stimmung wahrnehmen konnte. Rainer Feistmann, der sich im Heimatverein Mesum um die plattdeutsche Sprache kümmert, hat zudem noch einige – passend zur Jahreszeit – schöne Herbstgedichte aus dem Buch „Bliäderdanz“ vorgelesen. Zwischendurch begeisterte die Feuerwehrkapelle immer wieder mit verschiedenen Blas- und Gesangsstücken und sorgte für beste musikalische Unterhaltung.
Wie in jedem Jahr wurden auch an diesem Tag die ältesten Teilnehmer mit einem kleinen Präsent geehrt. Bei den Herren konnte Franz Ortmeier mit stolzen 94 Jahren eine Flasche JoKaHau entgegennehmen und bei den Damen – hier war es nicht ganz so einfach, die älteste Teilnehmerin zu ermitteln – freute sich Mathilde Grewe mit 91 Jahren über einen schönen Strauß Blumen. Ganz spontan ermittelte Werner Rapien dann auch mal die jüngsten Teilnehmer am Altersehrentag (Wilfried Grotke und Ruth Schmitz, beide aus dem Vorstand) und forderte die beiden auf, das Tanzbein zu schwingen.  Professionell von der Kapelle unterstützt, legten die beiden einen Schneewalzer auf’s Parkett, begleitet von einer gut gelaunten schunkelnden Gästeschar.
Gegen 18.00 Uhr beendete Josef Achterkamp die Veranstaltung und bedankte sich nochmals für die rege Teilnahme und bei dem Musikzug für die tollen musikalischen Beiträge.