Die Ära der Textilindustrie ist inzwischen längst vorüber. Ursache dafür war die landesweite Krise in der Textilindustrie, die sich bereits in den 1960-er Jahren abzeichnete und die wenige Jahre später das Aus für die gesamte Branche, die einst in Mesum dominierte und nahezu allen Arbeit und Brot brachte, bedeutete; verbunden mit herben Arbeitsplatzverlusten. Es dauerte einige Zeit, ehe sich die heimische Wirtschaft davon erholte oder sich in der Produktion (z.B. Firma Gröning mit der Kunststoffverarbeitung) dauerhaft umstellte.
Moderne Produktions- und Handelsbetriebe bestimmen heute das Bild der Gemeinde: z.B. Autohandel (Brüggemann mit einem der größten Autohäuser Deutschlands), Betriebe mit Kunststoffverarbeitung, Eisengießerei, Verpackungshandel und leistungsfähige Handwerksbetriebe. In ihrem Sog veränderten sich die Infrastrukturen und Einrichtungen: Aus dem Mesumer Uralt-Krankenhaus von 1909 entstand 1971 das Haus der offenen Tür für die Jugend (HOT „Alte Dame“), aus dem alten Krankenhaus von 1967 das Altenpflegeheim Mathias-Stift Mesum, aus dem alten Pastorat von 1904 ein modernes Gemeindezentrum mit Pfarrheim und öffentlicher Bücherei. Eine der attraktivsten und weit über die Grenzen von Mesum und der Stadt hinaus bekannten Einrichtungen ist der große und beliebte Spielplatz „Hasenhöhle“, den Nachbarn und Anwohner 1971 in Eigenleistung in einer kleinen Siedlung weit am westlichen Ortsrand ausbauten und der bundesweit in Funk und Fernsehen ausgezeichnet wurde.
Neue Wohnbereiche, weitläufig und großzügig um den Ortskern angeordnet, ergänzen heute das urbane Erscheinungsbild des heutigen Stadtteils und bieten Raum für neue Menschen. Ein Wohngebiet besonderer Prägung entstand dabei rund um den alten Schultenhof, der Keimzelle Mesums. Um das fein restaurierte alte Bauernhaus von 1847 und dem ehemaligen Brennereigebäude gruppierte der Bebauungsplan in behutsamer und fein architektonisch abgestimmter Bauweise kranzförmig eine Wohnsiedlung. Alt und modern gehen hier eine gelungene und sehenswerte Synthese ein.