Nur gesundes Mensaessen: „Keine Pommes und Hamburger!“

Nimmt man die auffallende Stille und Ruhe als Indiz, dann muss das Essen in der neuen Mensa der Don-Bosco-Schule ausgezeichnet sein. Wenn nämlich 40 Fünftklässler am Mittagstisch sitzen und nur leise Essgeräusche zu hören sind, muss es allen prima schmecken. Da braucht es eigentlich gar nicht mehr einer Nachfrage nach dem Geschmack: „Guuut!“ Einstimmig und kein Widerspruch ringsum.

Das ist nicht das einzig Erfreuliche am neuen Ganztagesbetrieb an der Don-Bosco-Hauptschule, weiß Schulleiter Karl-Heinz Kemper. Seine Schule scheint auf einer Insel der Glückseligen zu liegen. Denn im Gegensatz zum Landestrend stieg die Zahl der Anmeldungen an seiner Hauptschule zum neuen Schuljahr um ein gewaltiges Drittel: 62 Fünftklässler in drei Eingangsklassen kamen neu. Vor einem Jahr waren es nur 47. Das spricht für die gute Arbeit an dieser Schule und für den Schultyp Hauptschule insgesamt.

40 meldeten sich davon zum täglichen Mittagessen in der neuen Mensa an. „Viel mehr als wird erwartet hatten,“ bekennt Rektor Kemper. Das freut ihn einerseits, beschert ihm andererseits räumliche Probleme. Die werden gleich sichtbar: Zwei Tische mussten behelfsmäßig noch in die Mensa gequetscht werden. Eindringlich hofft der Schulleiter, dass der notwendige Anbau im nächsten Jahr kommt: „Denn sonst wird es für uns unzumutbar eng. Wir müssen schon jetzt an Essen im Schichtbetrieb denken.“

Denn 2009 wollen nicht nur die nächsten Schulneulinge zusätzlich beköstigt werden. Zunehmend essen inzwischen hier auch Lehrer und ältere Schüler, die nachmittags noch Sport oder Wahlpflichtunterricht haben. Wenn demnächst die Maßnahme „13 plus“ auslaufen sollte, bei der Eltern ihre Kinder freiwillig nachmittags in der Schule betreuen lassen konnten, so rechnet Kemper doch damit, dass dann dieses Projekt in den Ganztagsbetrieb integriert werden kann. Auf jeden Fall bekommen auch die Kinder aus „13 plus“ ihr Mittagessen in der Mensa.

Das kommt aus der TAT-Küche in Rheine und wird vom JFD geliefert. Für Verteilung, Warmhaltung und Portionierung ist Gaby Schnellenberg als Chefin in der neuen Küche und an der Essensausgabe zuständig. Noch sorgt sie hier allein für Ordnung und Sauberkeit, fürs Einräumen und Spülen. Da müsse allerdings noch Hilfe kommen, weiß Schulleiter Kemper. Demnächst gebe es als erstes mal eine professionelle Spülmaschine als Erleichterung.

Die Menüfolge für eine Woche hängt aus, so dass sich alle vorab informieren können. Zusammengestellt und gekocht wird nach ernährungsphysiologischen Grundsätzen. „Unser Mensaessen ist gesund. Daher gibt es keine Pommes und Hamburger,“ erklärt Kemper. Einerseits abwechslungsreich und gesund und andererseits lecker und schmackhaft, das ist keineswegs ein Gegensatz, ist die Erfahrung nach der ersten Woche. Bei unserem Besuch gibt es Hühnersuppentopf mit Baguette plus Getränk und Stratiatellacreme zum Nachtisch. Das alles für 2,50 Euro.

Wer nicht mitisst, hat bis 14 Uhr die freie Wahl: Sport in der Halle oder Spielen und Toben bei gutem Wetter auf dem Schulhof oder Aufenthalt im neuen Ruheraum mit Internetanschluss. Ab 14 Uhr folgt für alle in kleinen Gruppen in den Klassenräumen die Phase der Hausaufgabenbetreuung. Da schaffen alle, manchmal mit ein wenig Lehrerhilfe, ihre Aufgaben. Und/oder sie gehen in eine Fördergruppe oder machen „E-fit“ mit selbständigem Lernen im Internet in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik. Die Restzeit bis gegen 16 Uhr verbringen alle dann in von Lehrern angebotenen Arbeitsgemeinschaften in Sport, Kunst oder Technik.


Strahlende Gesichter über gesundes und leckeres Essen: Gaby Schnellenberg und Schulleiter Kemper bei der Essensausgabe


In der neuen Mensa ist jeder Stuhl und Tisch besetzt


Wenn draußen die Sonne scheint, ist der neue Ruheraum in der Aula fast gähnend leer

Text und Bilder: Franz Greiwe