Frühjahrsputz auf der Hasenhöhle

Der Tradition und dem Werk ihrer Vorfahren verpflichtet fühlen sich bis heute die Rentner im Kattenbecksdorf. Sie sind in die Fußstapfen der legendären Hasenhöhlen-Opas der ersten Generation getreten und heute längst zu eben solchen geworden. Wenn es um „ihren“ Spiel-platz geht, dann fassen alle an. Und wie stets unentgeltlich und ehrenamtlich. Meist wie jetzt unbemerkt von der weiten Öffentlichkeit, wenn noch keine Kinder und Familien kommen. Dann ist Zeit und Ruhe für die groben Arbeiten. Immer am ersten Dienstag im Monat von 8.30 bis 11.30 Uhr ist Platzdienst. Da kennt ihr Sprecher Adolf Borg keine Ausnahme.

An diesem Dienstagmorgen steht, wie in vielen Haushalten daheim auch, großer Frühjahrsputz auf dem Spielplatz an. „Winterdreck wegmachen“, beschreibt Adolf Borg kurz und knapp den Einsatz. Aber wenn man ihnen genauer zusieht, steckt dahinter ein viel größeres Ausmaß an Arbeit für seine Männer. Da wird zwar an allen Ecken geharkt und gefegt, gesäubert und aufgeräumt. Aber es gibt heute noch anderes zu tun. So müssen die 90 Bänke nicht nur aus dem Winterquartier geholt, verteilt und in vielen Sitzecken wieder aufgestellt werden, sondern alle werden genau nachgesehen und viele stehen vor einer dringenden Renovierung. Die Sitzflächen sind beschädigt, Kinder könnten sich daran verletzten. Die Kontrollen sind streng, da kennen die Hasenhöhlen-Opas keine Ausnahmen.

Sträucher und Bäume werden beschnitten und die vielen Maulwurfhügel mit Hilfe eines kleinen Traktors und Eisenreifen eingeebnet. Dann muss ein Fahrzeug des Bauhofes entladen werden, das Zaunmaterial anliefert. Damit kann ein Teil der Umzäunung an der Nordseite ersetzt werden. Für die aussortierten Sitzbänke lieferte die Stadt inzwischen neue, pflegeleichte Sitzbretter. Jetzt werden die verschmutzten und defekten Sitzauflagen in der kleinen Werkstatt abgeschraubt, ehe die neuen Bretten montiert werden können. Das ist Aufgabe, die geht bei den Männern wohlorganisiert von Hand zu Hand. Routinearbeiten halt, wie sie in all den 35 Jahren des Spielplatzbetriebes immer wieder anfielen.

Wenn in dieser Woche die dringendsten Arbeiten und der Frühjahrsputz abgeschlossen sind, so Adolf Borg, dann ist damit der Spielplatz „Hasenhöhle“ wieder offen für alle Benutzer. Werktags gebe es keine Aufsicht und Öffnung des Kiosks. Da vertraue man darauf, dass sich alle Besucher getreu den Regeln verhalten. Jetzt fehlt nur noch gutes Wetter mit viel warmem Sonnenschein. Vielleicht wird’s ja damit noch was zu Ostern.

Aber damit sind nun noch nicht alle Vorbereitungen für die neue Saison am Platz abgeschlossen, weiß man im Aktivenrat, der die Geschicke des großen Platzes leitet. In den Winterstürmen entstanden schwere Schäden an den Dächern der Platzgebäude, die erst bei beständig besserem Wetter ausgeführt werden können. Dann wird noch ein Spielgerät ausgetauscht. Demontiert wurde es bereits, die neuen Teile sind jedoch noch nicht geliefert worden. Die Sandkiste kommt noch ein neuen Spieltisch. Außerdem soll noch der südliche Eingang zur Moorstraße hin erneuert werden. Das Eingangsportal mit dem geschnitzten Namenszug „Hasenhöhle“, dem Meisenwappen und den legendären Hasen drauf ist unansehnlich und morsch geworden.


Das aktuelle Hasenhöhlen-Opas-Team vor dem großen Frühjahrsputz


Das Eingangsportal zur Moorstraße muss erneuert werden

Bilder & Text: Franz Greiwe