Auf der Bürgerversammlung der CDU mit dem Schwerpunktthema „Neue Sporthalle an der Franziskusschule“ herrschte beim Publikum einerseits spürbar große Freude, dass die neue Halle endlich kommt und die Hallenmisere im Stadtteil Mesum und hier ganz besonders für den TV Mesum beendet wird. Die Baupläne sehen eine 15 mal 27 Meter große Sporthalle mit allen Nebenräumen und einem Foyer am Eingang vor. Gebaut werde „wie in Rodde“, so Markus Achterkamp vom TVM, der die Pläne vorstellte. Erfreulich sei auch, dass man eine Option auf einen nebenan liegenden Klassenraum besitze. Hier könne, wenn die Schule das Zimmer nicht mehr benötigt, zusätzlich ein Gymnastikraum eingerichtet werden.
Neben all der Freude verbreitete dagegen der Bauzeitenplan tiefe Enttäuschung und viel Frust, vor allem beim TVM. Versprochen von der Verwaltung waren der erste Spatenstich für Dezember 2006 und die Fertigstellung im Januar 2008. Jetzt wird erst nach den Sommerferien im September 2007 begonnen, so dass frühestens im Herbst 2008 die Halle genutzt werden kann.
Bitter beklagt wurden hierzu nicht nur die falschen Zusagen, sondern vor allem die Probleme für Schule und TVM. Denn beide müssen dort ab Sommer 2007 im neuen Schuljahr die Arbeit in der offenen Ganztagsschule beginnen, die mit dem Schwerpunkt „Sport“ konzipiert und genehmigt ist. Dazu hoffe man zudem, so Schulleiter Siegfried Hagemeyer, im Rahmen des Landesprojektes als „Schule in Bewegung“ im Südraum Rheine auf Förderung. Die Verzögerung beim Bau sei „ein massiver Rückschritt für Start und Betrieb der offenen Ganztagsschule“.
Denn niemand konnte in der Versammlung sagen, wie man über mindestens ein Jahr eine „Sportliche Schule ohne Turnhalle“ verwirklichen kann. Der Vorschlag der Verwaltung sei gewesen, so Markus Achterkamp, der TVM möge doch in anderen Rheiner Hallen nach Möglichkeiten und freien Zeiten für den Sportunterricht suchen. „In Mesum brauche ich dazu erst gar nicht anzufangen,“ wies er auf eine große Zumutung hin.
Daher war der eindringliche Appell der fachkundigen Zuhörer zu verstehen, die von den anwesenden Ratsmitgliedern „sehr viel Druck erwarten“, dass der Bauzeitenplan doch noch verbessert wird: „Jeder Monat zählt. Der Zeitenplan kann so nicht stehen bleiben!“ Ratsfrau Resi Overesch konnte für das Verhalten der Verwaltung kein Verständnis aufbringen, weil der Bauausschuss schon vor einem Vierteljahr wohlwissend die notwendigen Beschlüsse zur Ausschreibung der Bauarbeiten gefasst habe. Josef Wilp kritisierte, dass man die gesamten Sommerferien 2007 ungenutzt verstreichen lassen wolle, „wo doch die Baustelle bei laufendem Schulbetrieb eingerichtet und durchgeführt werden muss“.
Gern zur Kenntnis nahmen die Vereinsvertreter, dass die neue Halle „mehrzweckhallentauglich“ sein wird, wie es Josef Wilp vorstellte. Das heißt, sie entspricht der Versammlungsstättenverordnung, besitzt die notwendige Höhe von 5, 50 Meter und bekommt einen auslegbaren Schutzboden für außersportliche Veranstaltungen. Die dürfen dann auch von mehr als 200 Personen besucht werden. Eine Bestuhlung werde allerdings nicht angeschafft, die müsse im Bedarfsfall mitgebracht oder von der Don-Bosco-Schule ausgeliehen werden. Schließlich diene die Halle schwerpunktmäßig nur dem Sport.
Kritische Anfragen gab es von den Anliegern ringsum. Sie befürchten zusätzliche Belästigungen, Lärm und mehr Verkehr, vor allem Probleme beim Parken. Hier sicherten die CDU-Ratsvertreter zu, gemeinsam mit der Verwaltung in Gesprächen „für alle vernünftige Lösungen zu finden“. So sei es möglich, dass bei größeren Veranstaltungen, die meist außerhalb der Schulzeit stattfinden, der gepflasterte Schulhofteil als Stellfläche genutzt werden kann. Außerdem soll geprüft werden, ob der Lehrerparkplatz größer ausgebaut werden kann. Ob entlang der Franziskusstraße weitere Parkflächen auf Kosten der Grünanlagen entstehen können, müsse vorher sehr sorgfältig untersucht werden.
Bitter beklagten die Vereinsvertreter auf der CDU-Bürgerversammlung den Bauzeitenplan für die neue Sporthalle
Der Bauplan sieht vor, dass die neue Halle an den vorhandenen Klassentrakt angebunden wird
Text und Bilder: Franz Greiwe