In der am Samstag begründeten Partnerschaft zwischen der nordghanaischen Pfarrgemeinde „Our Lady of Lourdes“ in Yendi und St. Johannes Bapt. Mesum sah Bischof Vincent Boi-Nai, der dazu als Gast in Mesum weilte, „ein hoffnungsvolles Zeichen christlicher Solidarität und eine Möglichkeit der gegenseitigen Bereicherung, des Lernens und Helfens“.
Mit einer eher schlichten, kleinen Zeremonie besiegelten die beiden Gemeinden am Samstagabend im Pfarrheim diese Partnerschaft. Die Gemeinde „Our Lady of Lourdes“ hatte zuvor schon ein Schreiben gesandt, in dem der dortige Gemeinderat diese Form der Zusammenarbeit und Freundschaft wünschte. Für die Mesumer Gemeinde übergab Kaplan Schmäing ein gleiches Schreiben des Gemeinderates an Bischof Vincent. Außerdem übereichte er als Gastgeschenke eine kleine Bronzeplastik mit dem Bild der Taufe Jesu durch Johannes und eine Schiefertafel mit einer Zeichnung der neuen Kirche.
Das Schreiben hat folgenden Wortlaut, unterzeichnet von Pfarrer Hermann Otto und Gemeinderatsvorsitzende Gertrud Helming: „Sehr geehrter Father John und Fr. Navaratnam! Liebe Mitchristen der Pfarrgemeinde Our Lady of Loures! Die katholische Kirchengemeinde St. Johannnes Baptist in Mesum freut sich sehr über die Partnerschaft, die wir heute mit Ihrer Pfarrgemeinde beginnen wollen. Durch Herrn Mathias Kamp und Frau Ise Kamp, die Yendi durch erste Besuche kennen lernen durften, haben auch wir erste Eindrücke von Ihrer Pfarrgemeinde erhalten.“ Dann folgt eine kurze Beschreibung der Gemeinde, ihrer Geschichte und Größe, ihrer Strukturen und Leitung. Abschließende heißt es dann: „Wir sind voller Hoffnung, dass durch eine Partnerschaft unserer beiden Gemeinden gegenseitiges Kennen lernen und Verstehen, zwischenmenschliche Beziehungen, christliche Verbundenheit und Solidarität wachsen können.“
Als „ersten Schritt auf den Weg zur Partnerschaft“ hatten Gertrud Helming, Mitglieder des Gemeinderates, Kaplan Robert Schmäing und Pfarrer Mihai Horvat am Morgen Bischof Vincent im Pfarrhaus begrüßt. Man freue sich auf Mesumer Seite darauf und setze große Hoffnungen auf einen erfolgreichen Austausch in den kommenden Jahren. Der Bischof dankte für die herzliche Aufnahme in Mesum, für die Offenheit und Großzügigkeit, aber auch für das Wagnis einer solchen Partnerschaft, die man auch in Ghana mit vollem Herzen unterstützen werde. Besucher aus Mesum seien dort immer herzlich willkommen.
Mit dabei war auch Pater Dr. Ludger Feldkämper (SVD), ein gebürtiger Mesumer. Er traf in Bischof Vincent einen Mitbruder aus dem Steyler Missionsorden und guten Freund aus vergangenen Tagen und verschiedenen Treffen in aller Welt wieder. Beide feierten gemeinsam den Gottesdienst in der Pfarrkirche, der vom Chor „Signale“ mit eindrucksvollem Gesang und afrikanischen Liedern musikalisch mitgestaltet wurde. In der Predigt, die Pater Feldkämper übersetzte, ging der Bischof auf die große Bedeutung der beginnenden Partnerschaft ein und informierte über Land, Stadt und Leute in Yendi. Im Pfarrheim ließ er dann dazu etwas später ausführlichere Informationen an Hand einiger Bilder über Yendi folgen.
Zum Besuchsprogramm für Bischof Vincent gehörte nicht nur eine Besichtigung der alten Kirche auf dem Friedhof, sondern zunächst ein Besuch im Kindergarten St. Josef, wo die „Schulkinder“ gemeinsam mit ihren Eltern gerade ihren Abschluss feierten und sich ein Theaterspiel ansahen, das auch den hohen Gast sichtlich amüsierte. Nicht nehmen ließ er es sich anschließend am Nachmittag, beim Kinderglaubenstreff in der Kirche mehr als 60 Kindern einzeln seinen bischöflichen Segen zu spenden. Bei den Kleinen sorgte er so mit dafür, dass jene diesen Tag so schnell nicht vergessen werden.
Gemeinderatsvorsitzende Gertrud Helming (l.) und Kaplan Robert Schmäing (r.) übergaben Brief und Geschenke an Bischof Vincent Boi-Nai; rechts neben ihm Mathias Kamp
Bischof Vincent, links Pater Dr. Ludger Feldkämper, segnete die Kinder im Kinderglaubenstreff
Gemeinsam feierte Bischof Vincent mit Pater Dr. Feldkämper den Gottesdienst
Viel Spaß hatten Bischof vincent und seine Begleitung beim Abschlussfest im Kindergarten
Text und Bilder: Franz Greiwe