Kinderbuchautor Andreas Dietz ließ sich über die Schulter schauen

Bücher lesen kann ja schon ganz spannend sein. Aber einem Bücherschreiber gewissermaßen bei seiner Arbeit über Schulter schauen und dazu noch ganz viel Fragen stellen zu dürfen, ist noch viel schöner. Das wenigstens war die einhellige Meinung der Kinder an der Franziskus-Grundschule, denen zwei Tage lang der Kinderbuchautor Andreas Dietz aus Passau genauestens erklärte, wie denn eigentlich so ein Kinderbuch entsteht.

„Das beginnt mit einer Idee in meinem Kopf, die ich dann aufschreibe“, erzählte er seinen jungen Zuhörerinnen und Zuhörern. Dann male er auch noch die passenden Bilder dazu, ehe alles zur Druckerei und danach zur Buchbinderei gehe, bis das Buch zum Verkaufen und noch wichtiger, zum Lesen, ausgeliefert wird. Auch einige technische Druckdetails führte er über den Werdegang von einer Geschichte bis zum fertigen Buch anschaulich vor.

„Wie bist Du darauf gekommen, Geschichten für ein Buch zu schreiben?“, kam ein Zweitklässler schnell zu seiner Kernfrage. Am Anfang standen kleine Gute-Nacht-Geschichten für seine Kinder, bekannte der Autor, die er dann anschließend aufschrieb, um sie für den kommenden Abend nicht zu vergessen. Daraus wurden dann viele Bücher für kleine Kinder bis zum Grundschulalter.

Darin erzählt er über wunderbare Freundschaften, über einen Stern, der Glück bringt, über das Anderssein, über Vorurteile und Naturschutz. Alles wichtige Themen von heute mit tollen Abenteuern der Eselin Lisa, einer Zauberblume oder mit der Schildkröte Kröti. Immer kindgerecht bearbeitet, verpackt und spannend geschrieben. Davon las er dann auch den atemlos lauschenden Kindern, die daran ihre helle Freude hatten, vor.

„Dieser Autorenbesuch, durch den Förderverein der Grundschule gesponsert, gehört zum Projekt ‚Anatolin’, mit dem wir im Rahmen der Leseförderung unsere Kinder verstärkt zum Lesen animieren und begeistern wollen“, sagte Schulleiter Siegfried Hagemeyer. Das Projekt biete im Internet nicht nur viele Hinweise und Schwierigkeitsgraden, sondern auch Hilfen und Anregungen für die Kinder, die eigenständig verschiedene Fragen zu den Büchern und damit auch gewinnen können.

„Wenn der Mann, der unsere Bücher schreibt, letztendlich auch noch persönlich in der Klasse steht, dann erhöht das noch zusätzlich das Interesse an Büchern und die Motivation zum Lesen“, war sich der Schulleiter sicher, dass diese Art der Begegnung der besondere Kick für die jungen Bücherfreunde sein werde. Er durfte sich dann im Laufe der Tage bestätigt fühlen, denn gleich, ob Erst- oder Viertklässler, sie hörten alle sehr gespannt zu und stellten wissbegierig viele Fragen zu Büchern, zum Schreiben und Lesen. Alle waren sich bald einig: Lesen macht Spaß. Vor allem dann, wenn man nun den Autoren persönlich kennt. Dass dessen Bücher fortan in der Schülerbücherei der Schule zur Ausleihe nicht fehlen dürfen, war gar keine Frage. Das sah dann auch der Rektor sofort ein …


An den spannenden Erzählungen von Andreas Dietz hatten nicht nur die Klasse 2b, sondern auch ihrer Klassenlehrerin Hildegard Beckmann und Rektor Siegfried Hagemeyer ihre helle Freude

Text und Bild: Franz Greiwe