Ungewohnt und spannend: Eine Lehrerin aus London

Nein, Probleme mit den Kindern im Unterricht hat sie nicht, auch nicht, wenn sie mal zum Vertretungsunterricht ganz allein in der Klasse 1 arbeitet. Ganz im Gegenteil, die Erstklässler finden ihre neue Lehrerin Petra Slater aus London ungewohnt und ganz spannend. Sie hören ihr aufs Wort zu. Die Kinder mögen ihre freundliche und ruhige Art und verstehen sie. Was ganz offensichtlich auf Gegenseitigkeit beruht.

Verständigungsprobleme gibt es nicht, denn Petra Slater spricht sehr gut deutsch. Die Sprache erlernte sie schon in der Schule. Daher wählte sie auch in ihrer Studienausbildung an der Universität London zur Grundschullehrerin Deutsch als Fremdsprache. Denn auch in England gibt es demnächst in allen Grundschulen eine Fremdsprache als Pflichtfach: wahlweise Französisch oder Deutsch.

Im Studienaustausch kamen nun mit ihr acht weitere Referendarinnen und Referendare aus London ins Studienseminar für Lehrämter an Schulen, Schwerpunkt Grundschule, nach Rheine, um hier von Anfang Januar an ein vierwöchiges Praktikum zu absolvieren. Als dazu der Anruf vom Seminarleiter Paul Wittenbernds gekommen sei, so Schulleiter Siegfried Hagemeyer, habe er spontan eine Praktikantenstelle an der Franziskus-Grundschule zugesagt. Ebenso gern übernahm hier die Englisch-Fachlehrerin Marianne Schlich die Mentorinnenaufgabe.

Bei ihrem Dienstantritt habe sie doch einige neue Erfahrungen im Vergleich der Schulsysteme gemacht, erzählt Petra Slater. Die englische Grundschule beschule Kinder von fünf bis elf Jahren, die Klassen seien durchweg größer, unterrichtet werde von 9 bis 15 Uhr, um nur einige Unterschiede in den Schulsystemen zu benennen. Aber die Eingewöhnung in Mesum sei ihr nicht schwer gefallen. Denn sie ist für alle Fächer ausgebildet und hatte daher auch im Vertretungsunterricht und Praktikum mit Fächern wie Mathematik und Schreiben keinerlei Schwierigkeiten. Und mit dem Fach Englisch natürlich schon gar nicht.


Referendarin Petra Slater aus London (r.) beim Unterricht mit ihrer Mentorin Marianne Schlich in der Klasse 4c

Text und Bild: Franz Greiwe