„Wer Erste-Hilfe leisten will, sollte gut aus- und weitergebildet sein“

Die Szenerie am Sonntagnachmittag im DRK-Heim wirkt auf den ersten Blick gespenstisch: Gleich zwei junge Frauen liegen hilflos auf dem Boden. Doch beim genauen Hinsehen wird deutlich: Hier wird geübt. Das bestätigen auch die kritischen Blicke der daneben stehenden DRK-Sanitäter Ulrich Welpelo, Nico Rauß und Markus Brameier. Gemeinsam führen sie an diesem Sonntag von morgens bis nachmittags für sieben junge Frauen einen „Erste-Hilfe-Trainingslehrgang“ durch.

Dabei gehe es vor allem darum, so Lehrgangsleiter Markus Brameier, einmal Erlerntes aufzufrischen und aktuell neues Wissen hinzu zu gewinnen. Alle Lehrgangsteilnehmerinnen hätten bereits als Übungsleiterinnen in der Abteilung Rhythmische Sportgymnastik beim TV Mesum vor Jahren einen Lehrgang in Erster Hilfe absolviert. „Aber wer sachgerecht Erste Hilfe leisten will, sollte nicht nur gut ausgebildet sein, sondern sich immer aktuell weiterbilden“, weiß Markus Brameier um die Bedeutung ständigen Lernens.

Denn laufend ergäben sich neue Erkenntnisse und Geräte im Helfen und Retten, ergänzt Rotkreuzleiter Ulrich Welpelo. Etwa bei der stabilen Seitenlage ebenso wie in der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Das gelte auch für sein Bereitschaftsteam, das vor wenigen Tagen ganz brandneu einen Notfall- Defibrillator bekommen habe, der demnächst bei allen Einsätzen wie bei der Blutspende mitgeführt werde.

Der DRK-Ortsverein Mesum stehe allerdings nicht nur für Blutspendedienst, sondern sehe sich vor allem als Hilfsorganisation und Dienstleistungsanbieter im Bereich des Sanitätswachdienstes, der Behindertenfahrdienste und –betreuung, Erste-Hilfe-Ausbildungen und des Katastrophenschutzes als Mitglied der Einsatzeinheit Nord. Dafür suche die Bereitschaft immer aktive Nachwuchskräfte, die auf ehrenamtlicher Basis mitarbeiten wollen. Denn seine 15-köpfige Bereitschaft brauche dringend Verstärkung.

„Dafür bieten wir eine kostenfreie, qualifizierte und geprüfte Aus- und Weiterbildung zur Sanitäterin und zum Sanitäter und interessante Einsatzmöglichkeiten in einem qualitativ gut ausgestattetem Team,“ so Ulrich Welpelo. Daraus könnten sich durchaus auch berufliche Perspektiven in der Weiterbildung zum Rettungshelfer, Rettungssanitäter oder Rettungsassistent entwickeln.

Als besonders eng schilderte Welpelo „zur Zeit die Personalsituation im Bereich der ehrenamtlich tätigen Fahrer und Fahrerinnen. Einige Personen schieden hier altersbedingt aus, so dass wir in unserem Fahrdienst für Menschen mit Behinderungen in unserem speziellen Fahrzeug dringend Aushilfen suchen, die den entsprechenden Führerschein, z.B. B, und Spaß am Umgang mit Menschen haben.“ Gefahren werde zweimal wöchentlich tagsüber zu festen Zeiten. Wer hier aushelfen wolle oder sich für den Sanitätsdienst in der Bereitschaft interessiert, kann sich unmittelbar an Rotkreuzleiter Ulrich Welpelo wenden (Tel. 05971/ 10144).


Beim Auffrisch-Lehrgang in Erster Hilfe unter den kritischen Augen von .v.l. Rotkreuzleiter Ulrich Welpelo, Nico Rauß und Lehrgangsleiter Markus Brameier

Text und Bild: Franz Greiwe