675 Stunden Sanitätsdienst: DRK-Bereitschaft stößt an ihre Grenzen

Wenn der DRK-Ortsvereinsvorstand auf der Mitgliederversammlung über seine Arbeit im abgelaufenen Jahr berichtet, dann sind immer imponierende Zahlen und Fakten zu hören. Zwar verfügt der Verein über 518 fördernde Mitglieder, die aktive Bereitschaft ist mit 24 Mitgliedern vergleichsweise klein. Darum ist das, was die 19 Männer und 5 Frauen leisteten, umso bemerkenswerter und nachhaltiger, wie Vorsitzender Dr. Ludwig Hermeler, Geschäftsführer Volker Dinkels und vor allem Rotkreuzleiter Ulrich Welpelo darlegen konnten.

Am Anfang der Versammlung stand jedoch ein ehrendes Gedenken für Otti Brockmann, die im letzten Jahr verstarb. Dr. Hermeler beschreib sie dabei als ein überaus aktives Mitglied, das ab 1974 zur Bereitschaft gehörte und von 1984 bis 1999 leitete: „Sie war eine Persönlichkeit, die das menschliche Gesicht unseres Ortsvereins in dieser Zeit entscheidend mitprägte.“

Mit 2707 habe sich die Zahl der Blutspenden bei sechs Terminen in 2007 nach einem Tief in 2005 erfreulicherweise stabilisiert, so dass der Ortsverein im Vergleich zum Bundesschnitt damit sehr zufrieden sein könne. Das war eine der Kernaussagen im Bericht des Geschäftsführers Dinkels. Erfreulich sei auch die Zahl der 63 Mehrfachspender gewesen, die man auszeichnen konnte.

675 Stunden Sanitätsdienst leistete die Bereitschaft, informierte Ulrich Welpelo: „Damit stoßen wir an unsere Grenzen.“ Um all die weiteren sanitätstechnischen und sozialen Dienste leisten zu können, habe man dankenswerterweise noch auf die 15 Mitglieder der Altenkameradschaft und 45 im Blutspendekreis zurückgreifen dürfen. Nur so habe man die insgesamt 5328 – „Sehr, sehr viel für unsere kleine Bereitschaft!“ – Stunden Hilfsdienste erbringen können.

Dazu gehörte auch viel Sozialarbeit, die Maria Brockmann bilanzierte: Ausflüge für Menschen mit Behinderungen, Krankenfahrten, Besuche in Altenheimen in der gesamten Region, Seniorengymnastik mit Gertrud Diesen, regelmäßige Fahrdienste für Behinderte nach Rheine, Arbeit in der Altenkameradschaft. In der Jugendrotkreuzgruppe musste die Arbeit ein wenig zurück gefahren werden, weil die Gruppenleiterin für einige Zeit aus beruflichen Gründen in England weilt, musste JRK-Leiterin Julia Schmees berichten.

Dass der DRK-Ortsverein Mesum seinen Beitrag für den Katastrophenschutz erbringt, belegte Michael Bolten. 12 Personen muss er dafür abstellen, eine mehr stehe zur Verfügung, vier ständen immer in Bereitschaft mit einem Fahrzeug, das in Mesum abgestellt sei. Im letzten Jahr sei man einmal im Einsatz gewesen. Daneben gab es Lehrgänge, interne Weiterbildungen und eine regionale Übung am FMO.

„Die finanzielle Situation ist schwieriger geworden“, musste Schatzmeister Norbert Sahlmann seinem Kassenbericht voranstellen. Man habe zwar im Vorjahr 50 neue Mitglieder gewonnen, „von denen allerdings die meisten nicht wirklich dauerhaft eintreten und den Verein mit ihren Beiträgen unterstützen“. Erfreulich sei das Ergebnis der Haus- und Straßensammlung gewesen. Die Kassenprüfer Markus Brameier und Michael Bolten bescheinigten ihm eine ausgezeichnete Kassenführung, so dass einer Vorstandsentlastung nichts im Wege stand.

Das war sicherlich mit ein Grund, dass die anstehenden Vorstandsämter allesamt einmütig wiederbesetzt wurden: Geschäftsführer Volker Dinkels, Bereitschaftsarzt Dr. Werner von Tils, Rotkreuzleiter Ulrich Welpelo und sein Stellvertreter Sebastian Fischer. So sehr sich Wahlleiter Christian Kleinberns als Kreisrotkreuzleiter auch mühte, das Amt der Rotkreuzleiterin konnte wie in den letzten Jahren mangels Kandidatinnen nicht besetzt werden. Als Kassenprüfer wurden Michael Bolten und Raphael Geuting gewählt.

Eine ehrenvolle Aufgabe übernahm Kreisrotkreuzleiterin Clauda Schwering, wie Christian Kleinberns „immer gerne zu Gast in Mesum“. Sie ehrte zwei Mitglieder für ihre treue Mitarbeit: Geschäftsführer Volker Dinkels für fünf und den Vorsitzenden Dr. Ludwig Hermeler für 15 Dienstjahre im DRK. Dafür gab es Auszeichnungsspangen und eine Urkunde.

Als Gast war auch Günter Osterbrink, Führer des Löschzuges Mesum in der Freiwilligen Feuerwehr Rheine, gekommen. Das sei seit Jahren ein guter Brauch und stärke die wichtige Zusammenarbeit der beiden Hilfsorganisationen vor Ort. Mitte Juni erwarte die Wehr in Mesum „eine Entscheidung in der Standortfrage zum neuen Gerätehaus“, gab er sich optimistisch. Ob Umzug zum alten Bahnhof oder Neubau an jetziger Stelle, das sei dem Löschzug dabei gleich. Auf jeden Fall rechne er mit einem Baubeginn im Frühjahr 2009.

Vielleicht sei dann dort ja auch ein Platz für das DRK, dachte Dr. Hermeler dazu einmal laut. Denn man arbeite ja in Rettungsfällen und Katastrophen eng zusammen und habe selber einige Probleme mit der jetzigen Unterkunft, die ebenfalls alles andere als optimal sei. Vertieft wurden diese Gedankenspiele nicht. Dafür hatte Osterbrink dann gleich zwei Einladungen zu überbringen: Anfang Juni zum 100-Jährigen der Wehr in Elte und Mitte September zum 100-jährigen Bestehen des Musikzuges Mesum.


Kreisrotkreuzleiterin Claudia Schwering ehrte Dr. Ludwig Hermeler (l.) und Geschäftsführer Volker Dinkels


Die wiedergewählten Vorständler v.l. mit Kreisrotkreuzleiter Christian Kleinberns, Dr. Werner von Tils, Ulrich Welpelo, Volker Dinkels und Sebastian Fischer

Text und Bilder: Franz Greiwe