Neuer Euregio-Preis entstand im Atelier von Werner Bruning

Allerletzte Hand legte am Morgen noch Bildhauer Werner Bruning in seinem Atelier an seine neuste Bronzeskulptur, die er gleich in zweifacher Ausführung in Auftrag bekam. Einmal in einer schweren Standversion, 80 Zentimeter hoch auf einem über Meterhöhe aufragenden Holzsockel, und eine kleinere, handlichere Ausgabe, etwa 30 Zentimeter groß auf einem Granitsockel. Letztere wird künftig alljährlich als „People-to-People-Euregio-Preis“ verliehen, wie Franz-Josef Achterkamp erläuterte.

Mit dem neuen Preis würden besondere persönliche Leistungen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf kultureller, wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Ebene ausgezeichnet, sagte Achterkamp, der als Kreistagsabgeordneter seit 25 Jahren im Euregio-Rat sitzt und dort seit 15 Jahren als Vorsitzender der CDA/CDU-Fraktion dem Präsidium angehört. Der Preis verstehe sich zugleich auch als Anregung für herausragende Bemühungen, Projekte und Aktionen. Gestiftet worden sei er in Erinnerung an das 50-jährige Bestehen der Euregio hier im Raum.

Da treffe es sich gut, so der Abgeordnete, dass es ein Künstler aus Rheine-Mesum war, der die internationale Ausschreibung um den Preisentwurf gewann. Denn die Euregio wurde vor fünf Jahrzehnten in Rheine gegründet. Achterkamp zeigte sich außerdem sehr angetan von Form, Ausführung, Gestaltung, Materialgebung und Aussage der Arbeit: „Der Entwurf hat mir auf Anhieb sehr gefallen. Werner Bruning gelang es überzeugend, in abstrakter Form symbolhaft aufzuzeigen, wie zwei Länder, die früher einmal vereint waren, jetzt auf vielfältigen Wegen wieder vereint und zusammen arbeiten.“ Hier würden symbolisch „Grenzen als Narben der Geschichte“, so griff er ein Wort von Alfred Moser auf, überwunden.

Für Werner Bruning war es die erste größere und bedeutende künstlerische Arbeit in Umgang und Umsetzung mit einem ungewöhnlichen, abstrakten Thema. Bei der Entwurfsplanung für die Ausschreibung habe er auch für ihn eher ungewohnte Materialien wie Edelstahl angedacht, um künstlerische Erfahrungen und neue Zukunftsperspektiven im persönlichen Gestalten zu entdecken. Da sei er weiterhin offen für eine spannende Entwicklung in nächster Zeit und kommendem Schaffen.


Bildhauer Werner Bruning (r.) und der Abgeordnete Franz-Josef Achterkamp im angeregten Gespräch mit den beiden Ausgaben des neuen „People-to-People-Euregio-Preis“

Text und Bild: Franz Greiwe