Mit drei Generationen und drei Kutschen nach Telgte

Für die Kutschenfahrer des RV Mesum war es keine Frage, dass sie sich auch diesmal wieder am langen Christi-Himmelfahrts-Wochenende an der traditionellen Kutschenwallfahrt nach Telgte beteiligen würden. Seit vielen Jahren ist sich auch die Familie Pöpping daran. Hier treffen sich jedesmal morgens um 5 Uhr in aller Frühe die Gespanne, um dann in langer Reihe gen Telgte zu starten.

14 Kutschen waren diesmal am Start. Damit stellte der RVM, wie sich nachher herausstellen sollten, das zweitgrößte Ortsteam nach den Nordwaldern, die mit 15 Kutschen dabei waren. Allerdings hatte der RVM etwas sehr Seltenes zu bieten, das Moderator Schulte-Hobbeling bei der Kutschenpräsentation besonders herausstellte: Die Familie Pöpping stellte erstmals als Teilnehmer drei Generationen und drei Kutschen.

Vater Heinz kam zweispännig und hatte dazu noch einmal seinen 23-jährigen Friesen Jan angespannt, der zugleich das älteste Pferd war und die Tour hervorragend „wie ein Junger ging“. Sohn Holger war einspännig dabei, während die zehnjährige Enkelin Anna für ihre kleine Kutsche ein Shetland-Pony angeschirrt hatte. Wie alle meisterte auch sie ihre erste Kutschfahrt problemlos.

Dazu gehörte am Himmelfahrtstag auch das große Treffen auf der Emswiese in Telgte, das mit dem Gottesdienst um 11.30 Uhr unter freiem Himmel begann. Die vielen Kutschfahrer aus zahlreichen Orten ringsum kennen sich zumeist seit Jahren und bilden eine große Familie. Bei herrlichem Wetter stellte Moderator Schulte-Hobbeling nicht nur alle Kutschen vor, sondern betonte dabei, dass die Familie Pöpping ein kleines Jubiläum feiern könne: Vor genau zehn Jahren brachte Bildhauer Heinz Pöpping eine von ihm in Eiche geschaffene originalgetreue Nachbildung des Telgter Gnadenbildes mit, das 1999 feierlich eingesegnet wurde. Seitdem steht die Statue alljährlich im Mittelpunkt vieler Maiandachten auf dem Hof Pöpping.

Nach der Vorstellung formierten sich die rund 40 Kutschen zu einem imposanten Korso durch die Telgter Innenstadt. Wie immer bestaunt von vielen Zuschauern an den Straßen, die sich das schöne Bild nicht entgehen lassen wollten. Um die Pferde nicht zu sehr zu strapazieren, legten die Mesumer und Elteraner Fahrer in Westbevern auf dem Hof Schulte-Hobbeling eine Rast ein. Dort verbrachte man am Grill einen gemütlichen Abend, um am Freitag mit neuen Kräften den Heimweg anzutreten.

Dabei erlebten die zehn Gespanne, die aus Mesum noch dabei waren, unterwegs bei Schmedehausen eine angenehme Überraschung: Die Fahrerkollegen Karl Bülter und Norbert Silies hatten eine leckere Kartoffelsuppe vorbereitet. Der Pausenplatz unter hohen Eichen war gut gewählt: Denn das dichte Blätterdach hielt die wenigen Regentropfen ab. Als man dann wieder aufbrechen musste, schien schon wieder die Sonne.


Drei Generationen, drei Kutschen: v.r.) Vater Heinz, Enkelin Anna und Sohn Holger mit ihren Kutschen auf der Festwiese in Telgte

Bild: Privatfoto
Text: Franz Greiwe