Überwältigt und fast sprachlos war Christa Doumat als Vorsitzende des Missionskreises von St. Ludgerus, als sie am Mittwochmorgen in der Franziskus-Grundschule den großen Scheck entgegen nahm: Genau 3487,39 Euro hatten die 250 Grundschulkinder bei ihrem Sponsorenlauf zusammengebracht. Beim großen Augenblick der Geldübergabe wollten nun alle unbedingt dabei sein. Darum fand sie kurzentschlossen vor der Schule statt.
„Ihr seid echt Klasse!“, lobte Christa Doumat. Ihr Missionskreis setzt sich vor allem für das Kinderdorf Christkönig in Cochabamba in Bolivien ein, das Schwester Maria Pentzek gründete. 600 Kinder leben hier, immer zu 25 in einer Gruppe „wie in einer Familie“. Aber eine richtige Familie kennen die Kinder nicht, denn ihre Eltern sind Gefängnisinsassen. Auch die Kinder mussten früher hinter Gittern leben: kein Bett und keine Möbel, so gut wie nichts zu essen, keine sanitären Einrichtungen, fürchterlicher Gestank.
„Zustände, die sich hier bei uns niemand vorstellen kann.“ Wenn Christa Doumat das schildert, dann weiß sie, wovon sie spricht. Sie hat alles mit eigenen Augen gesehen, erzählte sie sichtlich bewegt den Grundschulkindern. Die unvorstellbaren Missstände veranlassten vor Jahren Schwester Pentzek zu helfen. Sie holte die Kinder aus den Gefängnissen und baute für sein Kinderdorf. Dafür stellte ihr der Staat nur die Gebäude, für alles andere musste sie Spender und Helfer finden. Inzwischen gibt es dort ein Schule. 13 Werkstätten werden gebaut, um den Kindern dort eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Nur so könne verhindert werden, dass auch sie einmal straffällig werden.
Das tolle Spendenergebnis freute auch Schulleiterin Anja Kronen. Sie dankte dafür auch der Religionslehrerin Barbara Schwerdt, die die Kontakte herstellte. Mit dem Geld werde Schwester Pentzek, die zwei Großnichten in der Franziskusschule hat, unter anderem Bücher zum Lernen und Lehren für die Schulbücherei anschaffen.
Alle Grundschuler wollten dabei sein, als Rektorin Anja Kronen (r.) den großen Scheck an Christa Doumat übergab
Text und Bild: Franz Greiwe