Da waren sich die beiden Polizeibeamten Ludger Thiemann und Norbert Brünen von der Bezirksdienststelle Mesum schnell einig, als sie am Tatort im Wald nahe der Bahnstrecke Rheine-Münster eintrafen: „Hier hat jemand seinen Haushalt aufgelöst und alle Möbel und den Müll hier illegal entsorgt.“ Am Morgen hatte eine Mesumerin die Dienststelle über den Fund informiert. Da sie dort täglich vorbei kommt, konnte sie mit einiger Sicherheit aussagen, dass der Müll am Tag zuvor noch nicht dort lag.
Die beiden Beamten stellten das ganze Ausmaß der wilden Müllkippe fest: Verstreut lagen dort in Einzelteilen zerlegt ein komplettes Einzelbett mit Matratze, ein Schlafzimmer- und ein Wohnzimmerschrank, dazu eine Kommode mit Läden, Lampen, Häkeldeckchen, ein Kupferübertopf und Kochtöpfe. Das alles muss mit einem Lastwagen oder in mehreren Kleinfuhren dorthin geschafft worden sein. Der Täter benutzte dabei einen Waldweg, der kurz vor dem Bahnübergang von der Albröcker Rampe nach Süden abzweigt.
Bei der akribischen Spurensuche vor Ort entdeckten die Beamten einige Indizien, die auf den möglichen Verursacher und schlimmen Umweltverschmutzer hinweisen könnten. Denn sie fanden u.a. eine Ansichtskarte mit Adresse. Möglicherweise können aber auch aufmerksame Bürger weitere Informationen geben, z.B. zu der auffälligen Kommode. Sachdienliche Hinweise nehmen die Polizeidienststellen Rheine und Mesum entgegen.
Die Bezirksbeamten Ludger Thiemann und Norbert Brünen (v.l.) bei der Suche nach Spuren
Hinweise erhofft sich die Polizei: Wer kennt diese Kommode?
Text und Bilder: Franz Greiwe