Geburtstagsfest wurde zu einem vergnüglichen Beisammensein

Die Mutterhauskirche der Franziskanerinnen von Münster, St. Mauritz, reichte am Sonntagmorgen gerade aus, um all die vielen Besucher des festlichen Gottesdienstes zu fassen, die gemeinsam mit Jubilar Pfarrer Franz Heitmann dort feierten. Jener hatte zu seinem Geburtstag „eigentlich gar keinen besonders eingeladen“, wie er später verschmitzt eingestand, freute sich aber umso mehr über die sehr zahlreichen Gäste und Gratulanten: „Armes Mesum, da kann ja jetzt keiner mehr sein!“

Gekommen waren aber noch viele andere aus Familie und Freundeskreis, dazu noch zahlreiche Vertreter der Kirchengemeinden aus der Seelsorgeeinheit ElMesHorst und aus Pfarrer Heitmanns jetziger Gemeinde St. Lamberti Münster, einer Fusionsgemeinde aus verschiedenen Gemeinden, u.a. aus St. Ludgeri, wo der Ruheständler seit nunmehr vier Jahren wohnt. Hier arbeitet er in der Seelsorge noch mit und fühlt sich nach eigenem Beschreiben sichtlich wohl. Immer wieder sehe man ihn deshalb mit seinem auffallenden gelben Fahrrad, ein Abschiedsgeschenk aus Mesum, als „Fixtern auf der Domumlaufbahn“ flitzen, hieß es dazu in einer humorvollen Laudatio.

Nichts hat er von seiner Offenheit und Lebendigkeit verloren und immer noch kann er herzlich lachen. Darum wurde sein 70. Geburtstag einschließlich Empfang zu einem vergnüglichen Beisammensein und Fest, wie es einer der Gratulanten treffend ausdrückte. Dafür sorgten vor allem die beiden Franziskanerschwestern Hannelore und Juvenalis, die beide seit Jahren mit Pfarrer Heitmann freundschaftlich verbunden sind. Darum hatte das Geburtstagskind auch auf persönliche Geschenke verzichtet und alles dem Aids-Hilfswerk „Tauwerk“, das die beiden Ordensfrauen in Berlin gründeten und noch immer leiten, gespendet.

Schwester Hannelore, gebürtige Jutta Huesmann aus Mesum, hatte eine witzig-spritzige Power-Point-Präsentation über Pfarrer Heitmann erstellt. „Willkommen zur Zeitreise 1939 – 2009“ hieß es dort, gespickt mit lustigen Erinnerungen, alten Bildern und vor allem Originalzitaten („Wer Kartoffelpfannkuchen essen will, muss vorher Kartoffeln pflanzen!“). Der Jubilar hatte schon vorher vermutet, dass er an diesem Morgen „nicht so ganz ungeschoren davonkommen werde“. Da gab es Bilder von seinen Auftritten im Klein-Berliner Karneval, als „Bomber-Franz“ in einem Fußballspiel und als Krönung war im Bild „zugeschaltet“ der Papst. Jenem als Professor Ratzinger saß der junge Theologiestudent Franz Heitmann einst im Hörsaal der Uni Münster zu Füßen.

Gertrud Helming und Matthias Höfker überbrachten in Versform die Glückwünsche und Grüße der St. Johannes-Bapt.-Gemeinde Mesum. „Seelsorge mit Herz und Hand“ und das gemeinsame Gestalten habe den Pfarrer ausgezeichnet, betonten sie dabei besonders. Pfarrer Hermann Otto kam als Nachfolger, aber auch als früher Mitbruder und gratulierte für die Seelsorgeeeinheit ElMesHorst.

Diese Einheit stellte Pfarrer Heitmann in seinem kurzen Rückblick und Dankeswort in den Mittelpunkt. Es sei 2001 eine kluge Entscheidung gewesen, die drei Gemeinde so zu vereinen und nicht lange zu warten, bis man sie eines Tages von oben zwangsfusionieren würde. Die freiwillige Zusammenarbeit in einer Seesorgeeinheit, „eine der ersten dieser Art im Bistum“, habe sich aus seiner Erinnerung bewährt und das Zusammenwachsen und Arbeiten der Gemeinden erleichtert.

Noch immer gebe es herzliche und enge Kontakte zu Mesum, freute sich Heitmann. Daraus resultierten immer wieder Besuche und Einladungen. Das sei nicht zuletzt eine Folge der harmonischen Zusammenarbeit mit vielen Vereinen, Gruppen und Verbänden. Noch immer erinnere ihn z.B. „meine Schützenmütze in meinem Schrank daran, dass ich Ehrenmitglied der Schützenvereinigung 1877 Mesum bin.“ Schon jetzt habe er von ihr wieder eine Einladung vorliegen.


Pfarrer Franz Heitmann bei seiner Predigt mit Konzelebrant Pfarrer Friedhelm Dämmer, einem Freund aus gemeinsamen Kaplansjahren in Haltern


Die Ordensschwestern Hannelore (l.) und Juvenalis gestalteten nicht nur den Gottesdienst mit, sondern die Geburtstagsfeier


Pfarrer Heitmann bei seinem Grußwort: Noch immer kann herzlich lachen


Matthias Höfker und Gertrud Helming überbrachten die Glückwünsche der Pfarrgemeinde


Pfarrer Hermann Otto gratulierte für die Seelsorgeeinheit


Mit einem Kanon gratulierten die vielen Geburtstagsgäste aus Mesum

Text und Bilder: Franz Greiwe