Flohmarkt mit sehr gutem Wetter, aber fehlender Begeisterung und Stimmung

Am Ende waren viele der Beteiligten sich in der Beurteilung des Mesumer Flohmarktes nicht ganz einig. Aber alle stimmten darin überein, dass so recht keine Begeisterung und Stimmung aufkommen wollte. Margret Stüper, als Vorsitzende des Missionsausschusses eine der Organisatorinnen, war insgesamt dennoch recht zufrieden und sprach von einer guten Beteili-gung.

Allerdings räumte auch sie ein, dass mit 160 Ständen nicht das Vorjahrsmeldeergebnis von 180 erreicht werden konnte. Sie sah dafür vor allem Konkurrenzveranstaltungen in Emsdetten („Dort wurde der Flohmarkt leider auf den Mesumer Termin vorgezogen!“) und Neuenkirchen an. Hinzu kamen noch diverse Ereignisse wie Abschlussfeste von Schulen und Sportgruppen in Mesum hinzu.

Einige Standbesitzer machten das „zu gute Wetter“ mitverantwortlich, dass es diesmal an der Lauf- und Kaufkundschaft fehlte: „Das war zu warm und daher wenig prickelnd. Die Leute haben dann keine Lust zum Kommen und Schauen.“ Die Sonne habe offensichtlich die Leute zu anderen Events und Beschäftigungen verleitet. Eine Standbesitzerin beklagte, dass es hier auf dem weiten Schulhof am richtigen Flohmarktflair mangele. Es sei hier zu offen, zu weitläufig und abseits, da komme keine stimmungsvolle, enge Begegnung auf. Da sei die Alte Bahnhofstraße vielleicht geeigneter.

Während sich die meisten Meinungen auf der Anbieterseite zwischen „Es geht!“ und „Nicht so gut!“ einpendelten, sprachen vor allem die jüngeren Verkäufer von guten Geschäften. Sie reagierten sicher auch am flexibelsten auf die Marktsituation wie die 12-jährige Franziska Franke, die mit ihrem Kinder-PC lautanpreisend über den Flohmarkt und damit zu ihrer Kundschaft zog: „Man muss zum Kunden gehen, wenn der nicht zu mir kommt!“ Ähnlich hielt es der 13-jährige Maximilian Wulle. Als er die letzten seiner vielen Teddybären zum Stückpreis von zehn Cent nicht mehr verkaufen konnte, verschenkte er sie kurzerhand und war sie schnell los. Ähnlich erging es Eva Schmidt und ihrer Tochter Lena. Sie konnten schon vor 12 Uhr zufrieden einpacken und damit weit vor Marktende ihren Standplatz aufräumen.

Da hatte es die Standgemeinschaft von Justin, Jan, Steffen, Lars und Jan Hendrik weit schwieriger. Die Jugendlichen präsentierten ein hochwertiges Sportangebot vom Mountain-Bike und Inliner bis zum Motorroller an. Letzterer zum Preis von stolzen 700 Euro. Ein wenig würde er schon noch nachlassen, erklärte uns Justin. Denn er brauche den Erlös, um sich ein neues und natürlich besseres Fahrzeug anzuschaffen.

Insgesamt war das Angebot vielseitig wie immer, auch erkennbar von gutem Wert. Es reichte wie in all den vielen Jahren und wie es sich für einen Flohmarkt gehört von Spielen, Büchern, viel Kleidung in allen Moderichtungen, Größen und Formen über Unterhaltungselektronik und Möbelstücken wie Flurgarderoben bis zu Sportgeräten aller Art. Der Missionsausschuss mit Kaffee, Brot und Wurst und die Kolpingfamilie mit frischen Waffeln sorgten dafür, dass die Besucher bei Kräften blieben.


Er fand auf dem Flohmarkt sein Traumauto: der vierjährige Leon


Leckeres Angebot zur Stärkung: frische Waffeln von der Kolpingfamilie


Hochwertige Sportgeräte von der Standgemeinschaft von Justin, Jan, Steffen, Lars und Jan Hendrik


Knüller: Maximilian Wulle verschenkte seine letzten Teddys


Aktiv: Franziska Franke kam mit ihrem Angebot zu ihrer kleinen Kundschaft


Zufrieden: Eva Schmidt und Tochter Lena konnten nicht klagen

Text und Bilder: Franz Greiwe