Scheckübergabe an Don-Bosco: „Alle haben gewonnen!“

Als sich am Dienstagmorgen die gesamte Schülerschaft der Don-Bosco-Hauptschule in der Aula versammelte, um gemeinsam mit der Schulleitung den Reinerlös des Hungermarsches an die Hospizbewegung „Tauwerk“ aus Berlin und den „Aktionskreis Pater Beda für Entwicklungsarbeit“ zu überreichen, da war nicht allein wegen des nahen Festes und der bald beginnenden Ferien viel Weihnachtsstimmung zu spüren.

8700 Euro galt es für Schulleiter Karl-Heinz Kemper zu verteilen. Diese unerwartet große Summe hatten die rund 400 Schüler erlaufen. Frank Büscher war dabei mit 200 Euro der eifrigste Sammler und Läufer. Er erhielt als Auszeichnung dafür einen Gutschein. Die erfolgreichsten Klassen waren die 8c mit einem Durchschnitt von 40, 35 Euro je Schüler. Sie lag ganz knapp vor der 5a mit 39. 75 Euro. Beide Klassen erhielten als Belohnung ein Frühstück gespendet.

„Aber alle haben bei unserer Aktion gewonnen“, machte Rektor Kemper deutlich und sprach vor allem jene an, für die der Erlös gedacht war. So nahmen die beiden Ordensschwestern Hannelore und Juvenalis zum einen und Pater Beda zum anderen je einen Großscheck über 4350 Euro entgegen. Schwester Hannelore, gebürtige Jutta Huesmann aus Mesum, dankte hocherfreut und wertete spontan das „als ein Zeichen von großer Solidarität“.

Das Geld werde ihr ambulanter Hospizdienst für Aidskranke auch für die Ausbildung von ehrenamtlichen Helfern und Betreuerinnen der Erkrankten einsetzen. Zur Zeit laufe ein neuer Hospizhelferkurs mit Dauer von einem Dreivierteljahr, wo 13 Männer und Frauen ausgebildet würden. Insgesamt 30 Hospizhelfer seien schon flächendeckend für das „Tauwerk“ in Berlin im unentgeltlichen Einsatz. Leider steige in jüngster Zeit trotz intensiver Aufklärungsarbeit die Zahl der Neuinfektionen bei Aids weiter besorgniserregend an. Im letzten Jahr um 13 Prozent. Leichtsinn, Unachtsamkeit und Unwissenheit machte sie dafür verantwortlich.

Pater Beda reist in wenigen Tagen wieder nach Brasilien und wird das Geld persönlich im Dorf „Pater Beda“ abgeben. Von der hohen Summe zeigte er sich „sehr überrascht und dankbar“. Denn damit könne endlich das Gemeindezentrum im nordbrasilianischen Dorf, zugleich als Schule, Kirchenraum, für Katechese, Kurse und Treffen der Gemeinde konzipiert, gebaut werden: „Wir arbeiten hier mit den, nicht für die Armen. Das heißt, wir bezahlen das Material, die Aufbauarbeit machen die Leute in Eigenleistung selbst.“

„Wir müssen wieder Mensch werden“, sagte der Pater dankbar gerührt abschließend in der vollen Aula zu und verwies auf die Krippe und auf den tieferen Sinn der bevorstehenden Weihnacht. Es stimme ihn froh, dass die jungen Menschen mit ihrem Hungermarsch hierzu ein richtiges Zeichen gesetzt hätten.


Herzliche Dankesworte gab es nach der Scheckübergabe v.l. Schwester Juvenalis, Pater Beda, Schwester Hannelore, Frank Büscher und Schulleiter Kemper

Text und Bild: Franz Greiwe