Rheine–R – fast 20 Jahre auf Gewerbegebiet gewartet

Zu den Kommunalwahlen 1989 – forderte die CDU Rheine als erste und lange Zeit auch einzige Partei – die Errichtung eines Gewerbegebietes auf dem ehemaligen Rangierbahnhof Rheine-R. Der Rangierbahnhof, zwischen 1911 und 1919 errichtet, war seinerzeit von der Bahn aufgegeben worden.

„Man braucht halt einen langen Atem in Planungsfragen“, meinte Hauenhorsts CDU-Ratsmitglied Heinz Hagemeier auf der Bürgerversammlung der CDU Stadtteil-Unionen Hauenhorst/Catenhorn und Mesum am Sonntag bei Breckweg. Josef Niehues, CDU-Fraktionsvorsitzender und langjähriger Planungssprecher der CDU meinte in seinem Referat: „Erst nachdem in der Stadtverwaltung vor 3-4 Jahren Dr. Janning und Dr. Kratzsch sich für das Planvorhaben ausgesprochen haben, drehte sich der Wind bei allen anderen „Bedenkenträgern“ in Rheine. Heute sind nach der SPD auch die Grünen in Rheine von der Sinnhaftigkeit der Planung überzeugt. Nur die FDP glaubt immer noch, man könne im Westen und Süden der Stadt auf eine gewerbliche Entwicklung verzichten. Doch die Argumente „Pro Rheine-R“ sind stichhaltig und überzeugend.“

Niehues weiter: “ Unbestritten ist inzwischen, dass es im Westen/Süden der Stadt eine Nachfrage an Flächen gibt. Zur Zeit wandern mangels Angebote Rheinenser Firmen nach Neuenkirchen und Emsdetten ab. Dabei hat der Standort nahe der Innenstadt seine Reize. Die Flächenausweisung macht keinen zusätzlichen ökologischen Ausgleich notwendig und reduziert auch den Flächenverbrauch bei der Landwirtschaft. Mit Ausnahme der südlichen Teilfläche, da wo sich ehemals das Bahnbetriebswerk befand, sind die Flächen des Rangierbahnhofes weitgehend frei von ökologischen Restriktionen. Auch die Altlasten konzentrieren sich vorwiegend im Südbereich, der von den Planern unangetastet bleibt“.

Der Geschäftsführer der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG) Bernd Rieken riss das Planungskonzept wie folgt an: „In der – flach wie ein Bügelbrett – vorhandenen Planebene von Rheine-R wird etwas südlich des Wasserturmes eine erste Straßenverbindung zur Hauenhorster-Straße entstehen. Danach führt in der Mitte der Fläche – von Nord nach Süd – eine Erschließungsstraße, die eine wirtschaftliche Erschließung der Gewerbe-Grundstücke möglich macht. 9 ha Netto-Gewerbebauland sowie weitere 5,3 ha für speziell bahn-affine-Nutzungen können kostengünstig entstehen. Zur Zeit wird für diese Planungen der Gebietsentwicklungsplan Münsterland, sowie der Flächennutzungsplan der Stadt Rheine geändert. Danach soll in Verlauf des Jahres 2007 der Bebauungsplan erstellt werden.

Christel Brachmann und Heinz Hagemeier machten darauf aufmerksam, dass aus Hauenhorster Sicht die südliche Verkehrsspange zwischen der B 481 und der Hauenhorster-Straße durch den Kreis als Kreisstraße möglichst zeitgleich mit dem Gewerbegebiet erstellt werden soll.

Auch aus ökologischer Sicht macht dieses Projekt Sinn. CDU-Ratsmitglied und MdL Josef Wilp: „Mit diesen Planungen wird der Südbereich um das ehemalige Bahnbetriebswerk ökologisch gesichert. Es kann nun die Funktion eines Landschaftsschutzgebietes übernehmen und somit eine wichtige Verbindung zwischen den Naturräumen Waldhügel und Emsaue herstellen.“ Wilp weiter: Wir wollen diese Grundstücke aber nicht als Stadt übernehmen. Wegen der dort vermuteten Altlasten sind diese Grundstücke für uns „geschenkt“ zu teuer.“ Diese Flächen soll nach dem Willen der CDU bei der Bahn verbleiben.