Ärger über Parken auf dem Bürgersteig

Unzufrieden zeigte sich der Stadtteilbeirat Mesum mit der Antwort der Verwaltung zu seiner Anfrage über das Parken auf dem Bürgersteig an der Alten Bahnhofstraße, die Vorsitzender Rudolf Kölling-Gröning verlas. Danach geht man im Rathaus davon aus, dass das Parken dort weiterhin möglich ist, eine Absenkung des Hochbordsteines jedoch aus Kostengründen nicht erfolgen könne. Darum plane man dort auch keine baulichen Maßnahmen.

Damit mochten sich weder die Mitglieder im Stadtteilbeirat noch die anwesenden Ratsvertreter abfinden. Josef Niehues sah Parallelen zu ähnlichen Situationen im Schotthock und regte an, einen schriftlichen Antrag an den Bauausschuss zu stellen, damit die hohen Kanten abgesenkt werden, so dass die Autos ungefährdet auf den breiten Bürgersteig zum Parken auffahren können. Vielleicht muss die Maßnahme ja auch gar nicht einen Parkstreifenvollausbau beinhalten, merkte ein Zuhörer an. Möglicherweise finde man auch eine preiswerte Übergangslösung.

Insgesamt sei man mit der Situation an und auf der Alten Bahnhofstraße nicht zufrieden, beklagte Wolfgang Schwarzer von der Werbegemeinschaft Mesumer Kaufleute (WGMK). Er verwies auf die zunehmenden Leerstände dort , die Vorsitzender Rudolf Kölling-Gröning als „Pickel im Gesicht Mesums“ zitiert hatte. Seit Jahrzehnten warte man nun auf den kompletten Aus- und Umbau der Alten Bahnhofstraße, ärgerte sich Schwarzer. Der jetzige Zustand sei alles andere als attraktiv für die Neuansiedlung und Gewinnung neuer Geschäfte und Kunden. Im bequemen, verbesserten Parkangebot sah Ratsherr Jürgen Roscher zugleich „auch eine indirekte Wirtschaftsförderung für Mesum“.

Als seinen kleinen Beitrag zur Wirtschaftsförderung sieht der Stadtteilbeirat sein Angebot zu einer engeren, intensiveren Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft Mesumer Kaufleute und in der gegenseitigen Unterstützung. Dazu kamen verschiedene Vorschläge, Anregungen und Ideen, die überprüft und aufgegriffen werden. So wurde aus der Zuhörerrunde vorgeschlagen, eine Art „Standortgemeinschaft“ zu bilden, in der alle Geschäftsleute, Freiberufler, Gewerbetreibenden, Unternehmer, Groß- und Einzelhändler vereinigt sind und zusammenarbeiten.

Werbung für attraktiveres Mesum könnte auch ein Flyer „Historischer Rundgang durch Mesum“ sein, den Irene Lüke anregte und zu dem sie einige Vorarbeiten vorstellte. In dem Faltblatt sollen alle 14 bronzenen Informationstafel in Wort und Bild aufgeführt sein. Er soll interessierte Bürger, Besucher und Gäste einladen und anregen, sich bei einem Spaziergang durch die Ortsmitte zur Geschichte Mesums anschaulich zu informieren. Dabei denke man, so Irene Lüke, bewusst auch an die Schulklassen, vor allem in den Grundschulen. Der Beirat beschloss einstimmig die Drucklegung und ferner, für den Flyer Mittel aus dem Etat für Stadtteilbeiräte anzufordern.


Parken auf dem Bürgersteig mit Hochbord – darin sehen Stadtteilbeirat und WGMK kein attraktives Angebot für Autofahrer, die dabei jedes Mal Karosserieschäden befürchten

Text und Bild: Franz Greiwe