„2007 war für uns Landwirte ein durchwachsenes Jahr“

Wenn Klemens Renger beim Winterfest des Landwirtschaftlichen Ortsvereins Mesum als Vorsitzender die Gäste begrüßte, dann fließt in sein Grußwort immer auch ein Rückblick auf das vergangene Jahr und eine kritische Bewertung der aktuellen Lage in der Landwirtschaft ein. Dabei freute er sich auch über Gäste aus den Nachbarvereinen Elte und Hauenhorst und von den Landfrauen, bei denen er sich ausdrücklich für die leckeren Kuchen bedankte.

„2007 war für uns Landwirte hier in Mesum ein durchwachsenes Jahr“, fasste er seinen Situationsbericht eingangs zusammen, um das dann durch einige Fakten zu belegen. Zunächst erinnerte er noch einmal an das große Unglück, das den LOV Hopsten bei einer Fahrt in Sachsen-Anhalt traf, bei dem es 13 Todesopfer zu beklagen gab, „die wir nahezu alle persönlich kannten“. Dank gestiegener Preise „sahen die Milchbauern 2007 viel Licht im Tunnel“. Gleiches gelte für die reinen Ackerbaubetriebe, die bessere Erlöse für Getreide erzielten und damit profitabler wirtschaften konnten.

Allerdings gebe es aber in Mesum mehr Höfe mit Veredlungswirtschaft und „da hatten die Bauern auch im letzten Jahr nicht viel zu lachen“. Manch Betrieb habe seine Ferkel nahezu verschenken müssen. Viele Höfe erlebten eine lange Durststrecke und steckten seit langem in einem Tief. Dennoch wollte Klemens Renger nicht nur klagen: „Insgesamt sehe ich für die Landwirtschaft die Zukunft aber nicht schlecht.“ Harsch kritisierte er den ständigen Verlust an landwirtschaftlichen Flächen für Ausgleichsmaßnahmen, Industrieanlagen, Straßen- und Wohnbau, den er mit „100 Hektar pro Tag als erschreckend hoch“ bezifferte.

Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelder wählte das Thema „Glück“ für ihr Grußwort. Dabei verwies sie auf die oft persönlich sehr verschiedenartig empfundenen Interpretationen und Erfahrungen von Glück, die sie für sich auf einen Nenner brachte: „Glück liegt in der Begegnung mit den Menschen!“ Auch wenn es mitunter nur kurze Momente des Glückes seien, in denen man von Mitmenschen Hilfe, Verständnis, Zuspruch oder Ermutigung erfahre. „Glückliche Momente geben Kraft und Zuversicht für das Jahr 2008“, erhoffte sie darum allen.

Kaplan Robert Schmäing blickte in seinem Grußwort für die Pfarrgemeinde schon auf das Vortragsthema voraus und hinterfragte den Humor in der Kirche. Dabei verwies er auf einen alten Brauch in der Barockzeit, als jeder Prediger am Ostertag mit einem Witz die Gottesdienstbesucher zum Lachen bringen musste. Humor und Fröhlichkeit seien eine wichtige Lebenshilfe, wünschte er für 2008: „Seid kreuzfidel!“

Hanne Große-Kleimann aus Münster, praktizierende Landwirtin und studierte Kunstgeschichtlerin und Publizistin, unternahm in ihrem Vortrag über „Männerwitz und Frauenhumor“ eine kulturgeschichtlich-philosophische Analyse verschiedener Witztypen und ihrer Eigenschaften, in dem sie Aufbau, Struktur, Verbreitung und Wirkung vorstellte und auf ihre soziologische Funktion hinwies.

Wenn sie das Thema durchaus aus wissenschaftlich korrekter Sicht anging, so streute sie dennoch immer wieder zum Beleg für ihre Thesen Beispielwitze ein, so dass es bei ihrem Vortrag viel zu lachen gab. Dabei hatte die Referentin vorab darauf hingewiesen, dass sie keine Büttrede halte werde, was ja von der Zeit her möglich gewesen wäre. Sie definierte „den Witz als Werkzeug für den Humor und als Teil des Humors, der den Menschen ganzheitlich trifft. Der Titel zeigt schon, dass sich Unterschiede im humoristischen Alltag aufzeigen lassen.“


Klemens Renger beim seinem Grußwort


Referentin Hanna Große-Kleimann über „Männerwitz und Frauenhumor“


Viel Spaß hatten beim Winterfest des LOV v.l. Klemens Renger, Bürgermeisterin Dr. Kordfelder und Hanne Große-Kleimann

Text und Bilder: Franz Greiwe