Mit der Zepterübergabe die neue närrische Session eröffnet

Mit einem rauschenden Fest eröffneten die Dorfkarnevalisten in ihrem Gasthaus „Zum Schwan“ am Samstag stimmungsvoll die neue närrische Session. Dazu gehört traditionell die Zepterübergabe vom alten Prinzenpaar samt Zeremonienmeister an den neuen Elferrat. Angesichts all der schönen Erinnerungen an die abgelaufene Saison mochten allerdings Prinz Klaus und Prinzessin Martina samt Zeremonienmeister Coer Eefting die Zeichen ihrer Amtswürde gar nicht abgeben.

Der neue Elferrat ließ aber nicht locker und schickte als Zeremonienmeister Hartmut Thalmann und als Prinzenpaar Michael Wolters und Nicole Leusbrock vor, die Insignien der Karnevalistischen Dorfmacht zu übernehmen. Wenngleich Sitzungspräsident Christian Grothues und Vorsitzender Christoph Kösters da ihre großen Zweifel äußerten, „ob wir diese Herrschaften dann so in diesen Ämtern im Klein-Berliner Karneval am ersten Februar-Wochenende 2009 in der Bütt wiedersehen werden.“ Denn wer Prinzenpaar wird, darüber hüllt sich in Mesum bis dahin nach alter Überlieferung der streng überwachte Schleier des Schweigens. Das gilt auch für den Motorradclub Mesum, aus dem der Elferrat kommt.

„Der erste Büttakteur hat seine Aufgabe im wortwörtlichen Sinne bereits erfüllt,“ erzählte Christian Grothues launig, als er das Büttprogramm des Abends vorstellte. Er meinte Chris Brockmann, der „unser Fass als Bütt hergebracht und aufgebaut hat.“ Darin stiegen dann zuerst Bernhard und Annegret Terbrack mit einem gespielten Witz und einer tollen Pointe. Dafür gab’s ein donnerndes dreifaches Helau. Im Fass sehr wohl fühlt sich jedesmal sichtlich auch Horst „Lommes“ Strotmann. Er pries diesmal das Wundermittel „Casanol“, mit dem er sogar erklären konnte, warum in Klein-Berlin der 11. im 11. erst am 15.11. stattfand.

Annegret Terbrack fuhr dann witzig-humorvoll eine spitze Breitseite gegen „den Mann als größte Fehlkonstruktion des Herrgotts“. Sie war sich dabei sicher, dass es mit der Bevölkerung der Erde längst schon vorbei gewesen wäre, müssten die Männer die Kinder bekommen. Heiter-ironisch karikierte danach die neue Tanzgarde in einer Gesangsdarbietung die Finanznöte der Dorfschützen bei der Beschaffung neuer Gardekostüme. Die jungen Mädchen hatten sich kurzerhand selbst welche geschneidert und dabei reichlich Plastik und bunte Modesachen in der Klamottenkiste gefunden.

Vorsitzender Christoph Kösters nahm das sehr humorvoll auf. Die neue Garde koste mehr Geld, „weil sie viel größer ist als die, die jetzt nach vier Jahren zurücktrat“. Aber er versprach bei der Verabschiedung der alten und Einführung der neuen Garde: „Die neuen Kostüme sind bestellt, bereits in der Fertigung und werden rechtzeitig ausgeliefert.“ In Plastik mochte er seine Gardemädchen nun doch nicht auf der Bühne sehen.


Zepterübergabe zur Sessionseröffnung mit v.l. Sitzungspräsident Christian Grothues, Vorsitzender Christoph Kösters, Michael Wolters und Nicole Leusbrock, Martina und Klaus Hüls, Hartmut Thalmann und Coer Eefting


Bernhard und Annegret Terbrack brachten viel Spaß mit ihrem gespieltem Witz


Die neue Tanzgarde in ihren „neuen“ Kostümen mit viel Plastik und bunter Mode


Im Fass in seinem Element: Horst „Lommes“ Strotmann


Tolle Stimmung bei der Sessionseröffnung der Dorfkarnevalisten

Text und Bilder: Franz Greiwe