Interne Feier zum 45-jährigen Vereinsjubiläum

Nein, da sind sich Rudolf Kölling-Gröning und Albert Topphoff als Vorsitzende des TC Grün-Weiß Mesum einig, zum 45-jährigen Vereinsjubiläum werde es nur eine interne Feier geben. Groß feiern möchte man dann in fünf Jahren, wenn man mit den Mitgliedern auf das halbe Jahrhundert erfolgreichen Tennissport in Mesum anstoßen könne.

Beim kleinen Rückblick auf die vergangenen 45 Jahre kommen im Gespräch nahezu automatisch die alten Bilder aus der Zeit der Vereinsgründung hervor. Denn der weiße Sport galt um 1964 noch als Sport für die Elite. In Mesum gab es damals außer Fußball neben dem Turnen kaum weitere Sportmöglichkeiten. Bezeichnenderweise war es der Kegelclub „Fliegende Fische“, den es heute immer noch gibt, der die Initiative ergriff. Er führte den Tennissport in Mesum ein und gründete dazu am 25. März 1964 mit sechzehn Mitgliedern einen eigenen Verein. Die damals alle etwa Zwanzigjährigen fanden weitere Gleichgesinnte, die alsbald auch im wahrsten Sinne des Wortes vor einem riesigen Berg von Problemen standen, die sie allerdings mit wenig Geld, aber umso mehr an Begeisterung und Unbekümmertheit, Enthusiasmus und Vertrauen in die eigene Stärke meisterten.

Die jungen Leute fanden in Bürgermeister Franz Sievers einen Freund und Helfer bei der Grundstückssuche für einen Tennisplatz an der Finkenstraße. Dort wurde dann der Boden abgeschoben und eine Bauschutthalde aufgeschüttet, dem damaligen „Monte Klamotte“ in Berlin nicht unähnlich. Der Berg musste für den Unterbau in mühseliger Arbeit eingeebnet werden. Letztlich klappte alles mit unendlich viel Eigenarbeit und Fleiß: Am 20. Juni 1965 war der erste Tennisplatz spielfertig. Zur Eröffnung kamen bekannte Tennisspieler von Rot-Weiß Rheine und demonstrierten, wie der neue Sport gespielt wird.

Inzwischen benötigt man beim TC Mesum solche Art Nachhilfe längst nicht mehr. Ganz im Gegenteil, aus der kleinen Gruppe entwickelte sich ein bedeutender Sportverein, der mit seinen rund 370 Mitgliedern viele Erfolge aufzuweisen hat und im Spiel- und Meisterschaftsbetrieb einen Namen besitzt. Zur Zeit stellt er elf Erwachsenenteams und acht Jugendmannschaften von der U 10 bis zur U 18, die von der Münsterlandliga bis zur Hobbyklasse auf dem Platz stehen.

Auf eine Besonderheit weisen die beiden Vorsitzenden dabei gern hin: Die Herren 30 aus Mesum spielen in der Westfalenliga und damit in der höchsten Klasse. Allerdings nicht unter dem eigenen Vereinsnamen, sondern sie treten für den TC Hörstel an. Allerdings kommt die gesamte Mannschaft aus dem TCM und trägt auch hier auf dem Vereinsgelände an der Wörstraße ihre Heimspiele aus. Die Frage nach dem Warum führt die Vereinsführung vereins- und wettbewerbsrechtliche Gründe an.

Stolz ist man im kleinen Jubiläumsjahr auch, dass die negative Mitgliederentwicklung vergangener Jahre inzwischen umgekehrt werden konnte. Die Zahlen stabilisieren sich auf gutem Niveau. „In letzter Zeit meldeten sich elf Familien mit Vater, Mutter und Kindern an,“ beschreibt Albert Topphoff einen neuen Trend. Tennis werde zum Familiensport, den alle, gleich welchen Alters, betreiben könnten.

Im familiären Rahmen will der TCM sein Jubiläum mit einem Festwochenende vom 4. bis 6. September feiern. Auftakt dazu ist am Freitagabend, dem 4. September, ab 18 Uhr feiner Tennissport mit den Halbfinalspielen um die Clubmeisterschaft bei Damen und Herren und einem Grillfest. Am folgenden Samstag gibt es ab 10 Uhr ein Tennisturnier der Väter mit ihren Söhnen oder der Mütter mit ihren Töchtern.

Aber es könne dabei durchaus auch andere Zusammenstellungen geben, versichern die Vorsitzenden. Ab 15.30 Uhr wird es dann spannend: Die Endspiele um die Clubmeisterschaft steigen. Danach schließt sich Partytime mit Siegerehrung und Überraschungspreisen an der Theke an. Gemütlich klingt das Fest am Sonntag aus: ab 10 Uhr gibt es Frühstück im Clubhaus und danach Frühschoppenmusik mit dem kompletten Musikzug der Mesumer Feuerwehr. Zur Organisation ist es erforderlich, dass sich zu allen Veranstaltungen die Teilnehmer vorher anmelden.


Arbeitseinsatz beim Bau des ersten Tennisplatzes 1964 an der Finkenstraße


Eröffnung des Platzes am 20. Juni 1965 durch Bürgermeister Franz Sievers


Die heutige Platzanlage seit 1984 an der Wörstraße ist Festplatz für das 45-Jährige

Bilder: Privatfotos
Text: Franz Greiwe