Karnevalseröffnung ohne Zepterübergabe

Kaum hatten die beiden Präsidenten Christoph Kösters, zugleich Vorsitzender der Schützenvereinigung 1877 Mesum, und Christian Grothues pünktlich um 19.11 Uhr mit einem dreifachen Helau die neue Session eröffnet, da mussten sie auch schon eingestehen, dass es diesmal zum ersten Mal in der Geschichte des Klein-Berliner Dorfkarnevals keine Zepterübergabe geben werde. Der Grund war einleuchtend: Bisher konnte noch kein neuer Elferrat gefunden werden.

So behielt das Prinzenpaar Uwe und Monika Dülle, das mit seinem gesamten Elferrat eingezogen war, für diesen Abend das Zepter in der Hand und auch Zeremonienmeister Christian Domhöfer blieb weiterhin im Amt. Das minderte aber keineswegs an diesem Abend die Stimmung der Klein-Berliner Narren in ihrem Vereinslokal „Zum Schwan“. Davon geht bei ihnen die Narrenwelt nicht unter, bis Karneval ist noch Zeit und „Mesum bleibt Mesum“, wie sie in ihrem Hit von 1975 besangen. Dieser Schlager steht traditionell immer am Beginn des närrischen Programmes zum Auftakt.

Dazu gehörten auch einige Akteure, die ins Fass stiegen. Da wurde nicht nur aus dem „Klein-Berliner Liederbuch“ rauf und runter gesungen, sondern in Büttreden für spaßigen Unsinn gesorgt. Christoph Kösters hatte einen uralten Schulaufsatz zum Thema „Der Mensch“ gefunden. Darin beschrieb er jenen, dass er aus schrecklich viel Teilen bestehe und „innen ganz hohl ist, damit Luft rein kann“. Karikiert wurde im Fass auch das politische Geschehen mit all den vielen Wahlen in 2009, bei denen der Wähler kaum noch Zeit hatte, zwischendurch heim zu gehen. Die Kommunalwahl habe gezeigt, dass sich die Rheiner CDU noch nie so akribisch auf eine Wahlniederlage vorbereitete wie diesmal.

Gaby Poll und Hanne Wefers erschienen als witziges Duo und beschrieben und spielten zwerchfellerschütternd in einem schwierigen Versicherungsfall ein klassisches sprachliches Missverständnis. Die dazu vom begeisterten Publikum erklatschte Zugabe gab Hanna Wefers dann später als „Cindy aus Klein-Berlin“ und parodierte gekonnt ihr Vorbild aus dem Fernsehen. Das alles steigerte die Stimmung und alsbald rollte die erste Polonaise als „erster Karnevalsumzug in Klein-Berlin“, wie sich Präsident Grothues freute.


Christian Grothues und Christoph Kösters (v.l.) eröffneten gemeinsam mit Helau die neue Session


Der Dank der Präsidenten Christian Grothues und Christoph Kösters galt Prinzenpaar Uwe und Monika Dülle und ihrem Zeremonienmeister Christian Domhöfer (v.l.)


Witziges Duo in der Bütt: Hanne Wefers und Gaby Poll (v.l.)


Hanne Wefers als „Cindy aus Klein-Berlin“


Die Polonaise „als erster Karnevalsumzug in Klein-Berlin“

Text und Bilder: Franz Greiwe