“Ein Feuerwehrhaus, das allen Anforderungen gerecht wird“

Mit großer Freude, Dankbarkeit und Aufatmen ließen sich am Samstagnachmittag bei der offiziellen Übergabe des neuen Feuerwehrgerätehauses für den Löschzug Mesum am trefflichsten Stimmung und Gefühle umschreiben. Das zog sich auch wie ein roter Faden durch die Reden und die vielen Gespräche unter den Gästen in der weit gefüllten neuen Fahrzeughalle. „Es ist soweit“, freute sich dementsprechend Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelder in ihrer Begrüßung.

Sie blickte kurz in die jüngste Vergangenheit zurück, als es im alten Haus „viel zu klein und zu eng für die Einsatzfahrzeuge sowie die Mannschaftsstärke war“. Da sei jetzt „eindeutig besser: Das neue Gerätehaus ist up to date.“ Es kostete 2,1 Millionen Euro inklusive dem Einsatz von alternativen Energien mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe und einem Raumprogramm, mit dem „der Löschzug Mesum nun ein Haus besitzt, das allen Anforderungen gerecht wird.“ Das berücksichtige auch, dass die Wehr sich heute anderen Anforderungen stellen müsse: Weniger Einsätze mit dem Löschfahrzeug, dafür bei zunehmender Technisierung in allen Lebensbereichen mehr ein großes und vielschichtiges Einsatzspektrum auf dem Gebiet der technischen Hilfeleistung.

Dipl.-Ing. Architektin Simone Mattedi vom planenden Büro kplan AG aus Siegen ging auf die zwei Jahre der Planungen, Standortanalyse und Bauausführung ein. Dann stellte sie das neue Haus vor, das „mit seiner klaren, architektonischen Gestaltung die inneren Funktionen nach außen spiegelt“. Es biete bei einem Bruttorauminhalt von 5155 Kubikmeter eine Nutzfläche von 1061 Quadratmetern, aufgeteilt in zwei Bauteile: eine hohe, eingeschossige Fahrzeughalle für sechs Einsatzfahrzeuge plus einer Dekontaminationshalle und ein zweigeschossiges Sozialgebäude mit Büro, Räumen für Schulung und Besprechungen. Geplant habe man „nach dem Prinzip der kurzen Wege, die im Alarmfall von großer Bedeutung sind.“ Dazu gehören auch genügend Parkflächen für die Wehrleute direkt hinter dem Haus.

Löschzugführer Günter Osterbrink mochte seine Gefühlslage nicht verhehlen: „Wie sehr haben wir uns alle auf diesen Moment gefreut!“ Immer wieder habe er in den letzten Jahren auf die große Raumnot und die Unzulänglichkeiten im alten Haus hingewiesen, das seinerzeit für 35 Einsatzkräfte gebaut wurde. Jetzt zählt der Löschzug 63 Aktive, 44 Musiker und 15 Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Hinzu kommen gelegentlich von 15 ältere Herren der Ehrenabteilung: „Wir sind inzwischen ein kleines Unternehmen für den Einsatzbereich Mesum-Hauenhorst.“ Das neue Gerätehaus biete nun für diese Bevölkerung „einen auf die nächsten Jahre und Jahrzehnte ausgerichteten Standort, der hoffentlich immer rechtzeitig Schaden und Unglück minimieren oder abwenden kann“.

Osterbrinks Dank galt den anwesenden Vertretern aus Rat, Verwaltung und Politik, den bauausführenden Firmen und Handwerkern, den Planern und dem bauleitenden Büro Schwerdt& Schwerdt und dem Bauleiter Michael Ramaker. Dank sagte er aber auch seinen Kameraden „für ihre Geduld und Mitarbeit“ und dem Musikzug unter der Leitung von Thomas Sprengel, der diese Feierstunde musikalisch sehr schwungvoll mitgestaltete.

Ein Höhepunkt war dann die offizielle Inbetriebnahme durch die Schlüsselübergabe. Dazu hatte Simone Mattedi einen überdimensionalen Schlüssel mitgebracht, den sie zunächst an Bürgermeisterin Dr. Kordfelder übergab: „Der große Schlüssel unterstreicht die Wichtigkeit des heutigen Aktes.“ Gern reichte die Bürgermeisterin den Schlüssel an Löschzugführer Günter Osterbrink und Stadtwehrführer Johannes Plagemann weiter, die ihn mit Freude als Hausherren in Besitz nahmen.

Das wohltuend straff organisierte Programm ließ ausreichend Zeit zu einem gemütlichen Beisammensein und vor allem für einen ausgiebigen Rundgang durch das neue Haus. Hier zeigten sich die Mesumer Feuerwehrleute gern als stolze Führer. Das neue Haus habe sich schon einmal bewähren können, wobei sich dieser Alarm allerdings beim Einsatz als Fehlmeldung erwies. Am kommenden Sonntag haben alle Mesumer dann ebenfalls Gelegenheit, beim Tag der offenen Tür das neue Haus und seine Einrichtungen kennenzulernen.


Viele Gäste aus Verwaltung, Politik und Feuerwehrgremien füllten bei der offiziellen Eröffnung die große Fahrzeughalle


Bürgermeisterin Kordfelder


Löschzugführer Günter Osterbrink


Freude bei der Schlüsselübergabe mit v.l. Günter Osterbrink, Johannes Plagemann, Simone Mattedi und BM Dr. Kordfelder


Dipl-Ing. Architektin Simone Mattedi


Blick in die Umkleideräume im neuen Gerätehaus

Text und Bilder: Franz Greiwe