Feierlich und stimmungsvoll, zugleich klangvoll und melodisch gestaltete der Mesumer Kirchenchor am Samstag seinen Festgottesdienst „15 Jahre Kirchenchor St. Johannes Bapt.“ Dazu wählte er sehr passend die „Missa Polyphonica“ von Laszlo Halmos. Jener gehört zu den bedeutendsten Kirchenmusikern Ungarn, der viele geistliche Werke für den sonntäglichen Gebrauch schrieb, die sich durch ihre Schlichtheit und Einfachheit auszeichnen.
Der Chor umrahmte den Gottesdienst nicht nur musikalisch, sondern inszenierte ihn zu einer eindrucksvollen Aufführung. Schon vorab stimmte er die Messbesucher mit dem Lied „Kommt herein“ ein. Dann eröffnete er mit „Kommt, singt dem Herrn ein neues Lied“. Das Liedthema griff Präses und Pfarrer Felix Schnetgöke wörtlich in seinem Grußwort auf. Er verwies darauf, dass dies genau den Auftrag des Kirchenchores beschreibe: „Kommen und Gott, dem Herrn, festlich singen.“ Dafür dankte er dem Chor, der diesen Auftrag in den 15 Jahren ausübte.
In die „Missa Polyphonica“ -Teile vom „Kyrie“ bis zum „Agnus Dei“ schob der Chor immer wieder neue Lieder, die er teilweise gemeinsam mit der Gemeinde sang. Besondere Höhepunkte setzte er zum Ende der Messfeier. Mit sehr viel Gefühl für Text und Musik interpretierte er, rund um den Altar im Chorraum versammelt, eindrucksvoll das „Vater unser“ von Maurice Durufle.
Ebenso eindrucksvoll, gekonnt und stimmungsvoll interpretiert war das Schlusslied „Friede, Friede, wo wohnst du“ von Christian Heiß, dem Mottolied zum 5. Deutschen Chorfest „Pueri Cantores 2008“ in Münster. Singend zog der Chor dazu gemeinsam mit den Messdienern durch die Kirche aus. Diese gelungene Inszenierung fand wie die gesamte musikalische Gestaltung den verdienten Beifall der begeisterten Zuhörer und Gottesdienstbesucher.
Beim abendlichen Treffen verlas Vorsitzender Heinz Thiede eine Grußbotschaft und Dankadresse des Gemeinderates. Pfarrer Franz Heitmann ließ sich entschuldigen, denn das widrige Winterwetter habe eine Anreise aus Münster nicht zugelassen.
Der Mesumer Kirchenchor bei seinem Festgottesdienst, hier beim gefühlvoll vorgetragenen „Vater unser“
Text und Bild: Franz Greiwe