VMV fordert Erhalt der alten Josefschule: “Es steht viel auf dem Spiel!“

„Mit großer Sorge beobachten wir und mit uns die vielen Bürgerinnen und Bürger Mesums als unsere Mitglieder die gegenwärtige Entwicklung und Situation an der alten Josefschule einschließlich des Platzes“, so ein Vereinsvertreter am Sonntagmorgen auf der VMV-Versammlung. „Es steht hier viel auf dem Spiel,“ beschrieb treffend ein anderer die Problematik. Zuvor hatte Andree Hachmann als Vorsitzender des Fördervereins einen kurzen Sachstand zum Thema „Erhalt der Josefschule“ referiert.

Positiv sei, so Hachmann, dass nach wie vor „der Abriss des denkmalwerten Gebäudes vom Tisch ist“. Zur Zeit gebe es neben den Mesumer Vereinen zwei privatwirtschaftliche Interessenten für das Gebäude, die bis zum 31. März bei der Stadt ihre Angebote und Bauvorstellungen abgeben müssten. Unklar sei bisher, wie weit beide das alte Gebäude konkret erweitern und außerdem jeweils den alten Schulhof mit in Anspruch nehmen und zubauen wollen.

In einer sehr sachlich geführten Diskussion klang immer beim VMV wieder die Befürchtung durch, dass in diesem Bieterverfahren die grundsätzlichen Bedingungen und Forderungen der Mesumer Bürgerschaft wenig oder gar keine Berücksichtigung finden könnten, wenn nach dem 31. März bei der Stadt Rheine einer der Kaufinteressenten mit seinen Vorstellungen und Bauabsichten zum Zuge kommt. Darum wurden noch einmal in aller Deutlichkeit in der Versammlung diese Ziele formuliert: Erhalt des gesamten Josefschulhofes und des alten Schulgebäudes.

Denn ebenso wichtig wie der Fortbestand des denkmalwürdigen und für Ortsbild und Lokalgeschichte bedeutenden Gebäudes sei der gesamte darum liegende ehemalige Schulhof als Freifläche. Hier handele es sich nach dem Verlust des ehemaligen Kirmesplatzes in der Ortsmitte an der Alten Bahnhofstraße im Jahre 1989 um die letzte noch vorhandene Fläche für einen unverzichtbaren Dorfplatz. Ein abermaliger Verzicht auf einen solchen Platz sei den Mesumern nicht vermittelbar, war die einhellige Meinung aller Vereinsvertreter.

Verwiesen wurde dazu ferner auf eine Stellungnahme der Johannes-Grundschule. Wie der VMV hatte auch die Schulleitung eine Verkehrszählung auf dem Josefschulhof durchgeführt. Beide kamen unabhängig zu folgenden Zahlen: Täglich mehr als 60 Verkehrsbewegungen im Schnitt (Parken, Fahren, Abstellen, Ein- und Aussteigen, Personenbeförderungen, Besuche in Schule und Sporthalle) unterstreichen nachhaltig die Unverzichtbarkeit und große Verkehrsbedeutung des Platzes, vor allem für den Schul- und Sportbetrieb.

Würde der ehemalige Schulhof entfallen, befürchtet die Grundschule erhebliche Sicherheitsprobleme für die Kinder. Denn es gehe nicht allein um „den großen freien Platz, der von den Eltern unserer Grundschüler als Parkplatz genutzt wird“, sondern darum, dass „der Schulweg der meisten unserer Kinder über diesen Platz, da auch die Fahrradständer sich dort befinden“, führe. Zudem verlaufen dort „alle Flucht- und Rettungswege der Turnhalle und der OGS (Fluchttreppe hinter dem Haus)“. Die Schulstraße könne wegen der parkenden Autos und der Großfahrzeuge wie Schulbus und Müllabfuhr verkehrstechnisch nicht noch mehr belastet werden.

Andree Hachmann erinnerte abschließend noch einmal an das nach wie vor bestehende große Interesse der Mesumer Vereine, die alte Schule als „Kultur- und Bildungsstätte“ für den Südraum Rheine zu nutzen, wie es im Antrag im Frühjahr 2010 an den Rat der Stadt Rheine formuliert worden sei.


Andree Hachmann (r.) informierte als Fördervereinsvorsitzender über die Problem beim „Erhalt der alten Josefschule“

Text und Bild: Franz Greiwe