Grundstrukturen einer künftigen städtebaulichen Entwicklung Mesums

Der Arbeitskreis „Ortsgestaltung Mesum“ befasste sich auf seiner letzten Sitzung ausgiebig mit städtebaulichen Kernfragen für Mesums Ortsmitte. Die Probleme zum Erhalt von Dorfplatz und Josefschule machen hier deutlich, wie sehr es an grundsätzlichen städtebaulichen Überlegungen und Planungen für diesen Bereich fehlt. Schon vor 25 Jahren Jahre beklagten die vom Planungsamt der Stadt Rheine vorgelegten „Perspektiven zur Erneuerung der Ortsmitte von Mesum“: Es fehle „weitestgehend an der gestalterischen Dimension von Planungen für den Stadtteil Mesum. Bemühungen dieser Art im Zusammenhang mit der Aufstellung des für die Ortskernentwicklung maßgeblichen Bebauungsplanes ‚Johanneskirche‘ waren letztlich halbherzig und teilweise praktisch nicht durchführbar.“

Seitdem gab es so gut wie keine neuen Überlegungen, abgesehen von ein paar Ideenskizzen, die für den Raum „Johannesplatz/Kirchvorplatz“ zu Papier gebracht wurden. Grundsätzlich ging es daher im AK nicht allein um Dorfplatz und Josefschule, sondern um weitere Fragender Dorfgestaltung. Hierzu wurde einhellig ein „Masterplan Mesum“ gefordert.

In den Blickpunkt rückte der AK jedoch ein zur Zeit besonders wichtigen Teilthema: Grundstrukturen für die städtebauliche Entwicklung des Ortskernes von Mesum. Schon in den eben genannten „Perspektiven“ hielt die Stadtplanung in der Mitte der 1980-er Jahre fest, dass das Dorf Mesum „ein Siedlungsschwerpunkt mit Versorgungsfunktion für den Südraum“ sei. Inzwischen leben hier (Stand: 1.1.2011) in Mesum rund 8600 und im gesamten Südraum mit Elte und Hauenhorst, der im Jahre 2012 zu einer neuen Pfarrgemeinde zusammengeschlossen wird, 13600 Einwohner.

Der AK hielt in einer ersten Überlegungen einhellig wichtige Positionen und Forderungen fest: Alle Planung muss mit einer gründlichen Bestandsaufnahme beginnen. Dazu legte der AK schon 2007 eine ausführliche „Denkschrift zu Problemen und Fragen der Ortsmittegestaltung in Mesum“ vor. Sie kann als wertvolle Arbeitsgrundlage dienen, um vor allem ortsbildprägende Gebäude zu erfassen, damit sie erhalten werden. Mesum ist in über 1000-jähriger Geschichte eigenständig gewachsener Ort mit langen Traditionen, die sich heute noch in vielfältiger Form im Vereins- und im Gemeindeleben widerspiegeln.

Als unverzichtbar angesehen wurde ferner die „Schaffung eines Identifikations- und Treffpunktes für den Stadtteil und für den Südraum“ als „ein notwendiges Veranstaltungsareal in hofähnlicher Struktur“. Dafür besteht als einzige Möglichkeit nur noch der heutige Dorfplatz, der daher auf keinen Fall durch Wohnbebauung eingegrenzt oder gar verkleinert werden darf.


Ein Teil des Mesumer Ortskernes mit dem alten Gasthaus „Zum Schwan“ vorn, der alten Johannesschule von 1904 dahinter und dem „Mesumer Rathaus“ (rechts am Bildrand)

Text und Bild: Franz Greiwe