Die drei tollen Tage in Mesum: Dorfschützen feiern „40 Jahre Sitzungskarneval“

Die drei tollen Tage und gleichzeitig vier Jahrzehnte Sitzungskarneval in Mesum, dass wollen Schützenvereinigung Mesum 1877 und ihre Interessenvereinigung Karneval natürlich ausgiebig feiern. Auch wenn dazu die Session diesmal extrem kurz ist. Der Start mit den beiden ersten Sitzung am 10. und 11. Februar 1968 im Saal Borcharding war bescheiden – einfach und mit dem heutigen Sitzungskarneval, der seit 1979 auf dem großen Zelt gefeiert wird, nicht vergleichbar.

Dennoch wurde damals begonnen, was den Klein-Berliner Karneval dann später auszeichnete und was das Publikum begeisterte, weil es das so in der Region einmalig war: Es wurde ab 1972 der „Klein-Berliner Narrengoldorden“ kreiiert, der u.a. Postminister Kurt Gscheidle verliehen wurde; tolle Gruppen von den „Klein-Berliner Emsmeisen“ und den „Klein-Berlilner Bänkelsängern“ bis zum „Spaßtheater“ und zur Starparade sorgten für originellen Spaß; 1974 bildeten Gemeinderat und Amtsverwaltung gemeinsam den Klein-Berliner Elferrat; das „Klein-Berliner Dreigestirn“übernahm mit Bürgermeister Ludger Meier, Stadtdirektor Clemens Ricken und Bezirksausschussvorsitzender Josef Wilp 1975 erstmals bei der Proklamation. 1982, als erstmals Frauen vom Kegelclub „Hau-Ruck“ den Elferrat bildeten, war das noch eine kleine Sensation.

Aber immer ging es den Klein-Berliner Karnevalisten, die sich Anfang 1977 zur „Interessenvereinigung Karneval“ zusammenschlossen, darum, dass alle Akteure aus Mesum kommen mussten. Gleich ob Büttredner, Mitglied einer der vielen Tanzgarden oder Texter und Komponist des „Klein-Berliner Karnevalsschlagers“, den es jetzt schon alljährlich seit der ersten Sitzung gibt.

Das Jubiläum „40 Jahre Sitzungskarneval“ wird gefeiert mit einem bewährten närrischen Angebot, das am Freitag, dem 18.Februar, um 19.31 Uhr mit der großen Galasitzung beginnt. Dabei wird traditionell das Klein-Berliner Dreigestirn das neue Prinzenpaar proklamieren. Dazu gehört wie immer auch die Bürgermeisterin, die den Stadtteilschlüssel überreichen wird. Dann rollt ein buntes Sitzungsprogramm ab, in dem alle Akteure des Klein-Berliner Karnevals, die stets aus Mesum kommen, auftreten werden: die Büttredner, die Gruppen wie das Spaßtheater oder die Starparade und natürlich die Garden. Nach der Sitzung ist in geschlossener Gesellschaft noch viel Zeit für das Tanzvergnügen, wozu die Tanzkapelle der Mesumer Feuerwehr aufspielt.

Das komplette närrische Programm wird am Samstag, dem 19. Februar, um 17.01 Uhr in der Prunksitzung wiederholt. Anschließend laden die Karnevalisten ab 21. 31 Uhr zum öffentlichen Tanz ins Festzelt, das wie immer auf dem Platz an der alten Josefschule steht. Für beide Sitzungen gibt es noch Karten im Vorverkauft bei Lotto Wilp und an der Abendkasse.

Der Sonntag danach bringt ab 11. 11 Uhr Frühball und Frühschoppen, dazu noch Showeinlagen von Mesumer Starparade, Spielmannszug und Tanzgarde. Da dürfen sich dann alle bunt kostümierten Närrinnen und Narren tummeln und bis zum „Open End“ feiern.

Bilder aus der 40-jährigen Geschichte:


Das erste Klein-Berliner Dreigestirn mit v.r. Stadtdirektor Clemens Ricken, Bezirksausschussvorsitzender Josef Wilp und Bürgermeister Ludger Meier


Ein Höhepunkt in 40 Jahren Sitzungsgeschichte 1974: Der Gemeinderat, verstärkt durch die Verwaltung, als Elferrat in der Bütt mit dem Prinzenpaar Alwin und Gertrud Bügers; oben v.l. Tons Achterkamp, Felix Niemer (beide Rat), Werner Werning, Werner Brink, Heinz Scheipers (Verw.), Bürgermeister Franz Sievers, Franz Greiwe, Josef Gordalla, Josef Wilp (alle Rat) und Amtsdirektor Clemens Ricken


Immer ein toller Spaß: Pfarrer Franz Heitmann und Jutta Huesmann 1985 in der Bütt


Eine begeisternde Truppe: Die „Klein-Berliner Emsmeisen“ auf der Bühne, hier mit einem Gag auf den schnellen BMW des Pastors

Text: Franz Greiwe