Weihnachtsmarkt am neuen Standort: „Um Klassen besser!“

Am Samstagmorgen galt für Marktmeister Martin Helmig und Sankt Nikolaus der sorgenvolle Blick noch dem Wetter. Denn von oben regnete es nahezu pausenlos. „Die Engel weinten,“ sagte der Nikolaus nachher am Nachmittag. Aber gemeinsam mit Petrus habe er dann doch noch für besseres Wetter sorgen können. Der Himmel klarte auf, der Regen endete und die Mesumer hatten ihr gutes Weihnachtsmarktwetter.

Daran lag es allerdings nicht allein, dass der Markt in diesem Jahr ein Volltreffer war. Da kam noch einiges andere zusammen. Mit gespannter Erwartung schauten die Veranstalter zunächst auf den neuen Standort mitten im Dorf. Der kam allerdings bei den Besuchern, die wir befragten, auf Anhieb überaus positiv an. Vor allem bei einbrechender Dunkelheit stimmte der festliche Rahmen mit der angestrahlten Kirche und dem beleuchteten Weihnachtsbaum als stimmungsvolles Bühnenbild und den vielen hellen Lichterketten, dem flackernden Lagerfeuer und bunten Lämpchen ringsum.

Da stimmte auch insgesamt das Angebot in einer angemessenen Mischung an kleinen Buden, Verkaufsständen und Zelten, die dicht an dicht aufgestellt waren. Hier gab es nicht nur viele herrlich duftende Sachen an Essen und Trinken von Glühwein über knusprige Bratkartöffelchen und Bratwurst bis zum Reibeplätzchen und Honig, sondern auch allerhand nützlichen Kram, Holzspielzeug, Kunsthandwerkliches, weihnachtliche Geschenkartikel wie Kerzen, Lichter und Karten, Vogelhäuschen aus Birkenstämmen und adventliche Dekorationen zu sehen und zu kaufen.

„Um Klassen besser! Die Enge in der Dorfmitte sorgt für gemütliche Atmosphäre, die Leute bleiben einfach eng zusammen,“ begeisterte sich Bernhard Hülskötter als Chef des Mesumer Männerchores, der sich wie immer über ein volles Zelt mit Glühweinverkauf freuen konnte. Marktmeister Martin Helmig sah es am Abend in einer ersten Bilanz ganz ähnlich: „Der neue Standort hat sich bis jetzt super bewährt. Hier ergibt sich für die Besucher automatisch ein Rundgang, so dass sich die Menschen hier immer wieder begegnen. Das sorgt für Stimmung und Spaß.“

Bei den Absperrungen im Dorfzentrum sei es zwar zu „einigen kleinen Missverständnissen mit dem gleichzeitig stattfindenden Adventslauf des TV Mesum“ gekommen. Da habe man allerdings gut zusammengearbeitet und schnell eine Lösung gefunden. Hierbei habe man wertvolle Erfahrungen
sammeln können für die Vorbereitung des Weihnachtsmarktes im nächsten Jahr am gleichen Standort. Auch ein kleines Matschproblem auf dem Hof an der alten Johannesschule, der sich als ein sehr gemütlicher Marktwinkel entpuppte, konnte ebenso einfach wie rustikal gelöst werden: Man schüttete eine Schicht Stroh auf.

„Christstollenessen und Glühweintrinken für einen guten Zweck“

Bei der offiziellen Eröffnung des 22.Mesumer Weihnachtsmarktes kam Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelder zunächst doch ein wenig ins Staunen. Denn nachdem sie in ihrem Grußwort die schönen Attraktionen gelobt und an Marktmeister Martin Helmig ein „Flachgeschenk“ als kleines Entgelt für all die vielen fleißigen Helfer im Hintergrund überreicht hatte, griff sie zu einem Messer und schnitt erstmals in der Marktgeschichte einen meterlangen Christstollen an.

Dabei lüftete dann Klaus Hagemann von der Konditorei Triffterer das Geheimnis um dessen Länge: „Wegen des Wetters konnten wir hier nur genau 7,50 Meter aufbauen. Bei Bedarf legen wir aber immer wieder nach.“ Die Bürgermeisterin erwies sich danach als eine geschickte Verkäuferin und verteilte die ersten Stücke. Denn mit dem Verkaufserlös daraus sollen Projekte zur Dorfverschönerung unterstützt werden. „Christstollenessen und Glühweintrinken für einen guten Zweck“, das hatte auch Angelika Kordfelder in dieser Form noch nicht vorher erlebt. Denn gleich gegenüber stand ein Glühweinstand der „Starken 5“, die ihren Erlös der „Aktion Lichtblicke“ stifteten, „um Menschen wieder Hoffnung zu machen“.

Zu den Klängen der Feuerwehrkapelle zogen Nikolaus und sein schwarzer Knecht auf den Markt ein. All die vielen braven Kinder sangen dann in andächtiger Inbrunst „Lasst uns froh und munter sein“, was der heilige Mann „als den größten Mesumer Kinderchor aller Zeiten“ lobte und mit 1000 leckeren Stutenkerlen belohnte.


Marktmeister Martin Helmig (v.r.) begrüßte Bürgermeisterin Dr.Kordfelder und Klaus Hagemann und die Feuerwehrkapelle Mesum


Zur offiziellen Markteröffnung schnitt Bürgermeisterin Dr. Kordfelder mit Klaus Hagemann und Martin Helmig (v.l.) den langen Christstollen an


Drangvolle Enge, als Nikolaus und sein schwarzer Knecht auf den Weihnachtsmarkt zogen


1000 leckere Stutenkerle für die braven Kinder


Gern gesehene Gäste auf dem Mesumer Weihnachtsmarkt: Nikolaus, sein schwarzer Knecht und die Feuerwehrkapelle


Voller Inbrunst sangen alle die vielen braven Kinder ihr Weihnachtslied


Mit gebotener Vorsicht reichte der zweijährige Tim dem Nikolaus die Hand


Sicher ist sicher: Hoch oben auf Papas Schulter schmeckte der Stutenkerl besonders gut. Da kann Felix unten nur neidisch schauen


Kinderspaß auf dem Kinderkarussell


Stände mit schönen Weihnachtssachen


Weihnachtsmarktstimmung am Lagerfeuer in gemütlicher Glühweinrunde


Lecker: Lily Joy (2 Jahre) schmeckt der Stutenkerl

Text und Bilder: Franz Greiwe