Maria Sievers brachte es als Kfd-Teamsprecherin am Sonntagmorgen in der vollbesetzten Aula der Don-Bosco-Hauptschule beim 5. Frauenkulturfrühstück auf den Punkt: „Zum kleinen Jubiläum verspreche ich allen Frauen nicht nur ein feines Frühstück, sondern dazu ein musikalisch-komödiantisches Erlebnis.“ Sie und die fantastischen fünf Sänger von „Mitvox – a capella“ hielten dann Wort. Denn was die Fünf auf die Bühne brachten, war eine tolle Bühnenshow mit allerfeinstem Musikprogramm und witzig-intelligenter Unterhaltung auf stimmlich sehr hohem Niveau.
Dabei sind Burghard Langer, Jürgen Löbbers, Heinz Schlattmann aus Neuenkirchen, Klaus Holthaus aus Metelen und Bernd Rösemeier aus Ochtrup mit ihrem Tontechniker Norbert Bütergerds allesamt eine Hobbygruppe, die sich erst vor kurzem als kleiner Chor zusammenfand und seit drei Jahren musikalisch auftritt. Was sie in den zwei Stunden auf der Bühne boten, war gesanglich und mimisch perfektes Entertainment. Dazu gehört ihre lustigen Anmoderation ihrer Lieder, wobei sich vor allem Heinz Schlattmann hervortat, ebenso wie die Präsentation ihrer Songs mit Stimme, Gestik und Mimik.
Ihre Stücke, das verhehlten sie keineswegs, stammen aus dem Repertoire der Kölner Gruppe „Wise guys“. Das merkte man verschiedentlich an den Inhalten, wenn zum Beispiel der FC als Karnevalsverein parodiert wurde. Oder wenn in der schaurig-komischen Ballade vom Seemann gesungen wurde, den es auf die hohe See zieht. Gemeint war hier allerdings nicht die gefährliche Seeschifffahrt, sondern eine simple Rheinfähre. Wie so oft, kam auch hierbei die Pointe am Schluss so scheinbar ganz nebenbei und damit umso wirkungsvoller daher.
Die fünf Musikkomödianten, die nur so vor Spielfreude sprühten, hatten auf alle wichtigen Fragen des Lebens und Alltags eine Antwort und Erklärung und für alle Probleme die passende Lösung. So erklärten sie den Politikern in Berlin das schwierige Problem der Politikverdrossenheit ganz einfach mit „Die Leute sind euch leid!“ Da Frauen, so stellten sie hintersinnig fest, aus einem Konzert immer gern was mitnehmen, hatten sie für ihr weibliches Publikum an diesem Weltfrauentag das Passende dazu: ein Rezept für Schokoladenplätzchen. Bereitwillig ließ sich das restlos begeisterte Publikum auch mitnehmen auf einen Gesundheitstripp und machte hingebungsvoll die Turnübungen mit.
Da wurde munter gekalauert, wenn es um die Frühlingsgefühle beim Mann ging: aber „Anna hat Migräne“. Persifliert wurde verschmitzt das gängige Rollenverständnis von Mann und Frau im Lied von der „Powerfrau“ und „Mikrosoft“ wurde im Kampf gegen das fürchterliche Denglish kurzerhand mit „Feinweich“ übersetzt. Instrumente benötigten die A-capelle-Sänger natürlich nicht. Aber wenn es mal angebracht war, ertönten Posaune oder Trommel in den Songs: Stimmakrobatisch perfekt ins Mikrophon gebracht. Überhaupt kein Problem war es da für die Stimmexperten, auch fetzigen Techno-Sound rhythmisch überdreht wunderbar a capelle auf die Bühne zu rappen.
Gleich vier Zugaben erklatschten sich die Mesumer Frauen zum Abschluss eines Morgens, der mit einem leckeren Frühstück mit drei reich bestückten Buffets begann. „Wir setzten diese erfolgreiche Reihe der Kulturfrühstücke für Frauen fort,“ versprach Maria Sievers, die vor allem den zahlreichen Helferinnen und Helfern dankte, ohne die eine solche große Veranstaltung alle zwei Jahre gar nicht durchführbar wäre.
Maria Sievers bei ihrer Begrüßung zum Frauenkulturfrühstück
Das Publikum machte begeistert mit
„Mitvox — a capella“ bei ihrer musikalischen Bühenshow
Text und Bilder: Franz Greiwe