Kleines Weihnachtskonzert mit internationaler Zusammensetzung

Das kleine Weihnachtskonzert am ersten Sonntag des Jahres in der Mesumer Pfarrkirche war eines jener großen Vergnügen, die man vorher so nicht erwartet hatte. Das lag zum einen an der internationalen Zusammensetzung: Es musizierten und sangen „Borns Kleinkoor“ unter der Leitung von Barend Slettenaar und Mesums „Junger Chor St. Johannes Bapt.“, geleitet von Susann Kampling, viele bekannte und weniger gehörte internationale Lieder zur Weihnachtszeit in deutscher, niederländischer, ukrainischer, slowakischer, französischer und englischer Sprache.

Zum anderen kam hinzu, dass der Zusammenklang der klaren Kinderstimmen mit den Männern zunächst manchem ungewohnt, aber insgesamt einfach „wunderschön war“, wie eine begeisterte Zuhörerin am Ende des Konzertes stehend applaudierte. Es war bezaubernd, wie die unterschiedlichen Klangkörper bei ihren gemeinsamen Auftritten harmonierten. Das wurde besonders deutlich beim Schlusslied „Happy Christmas“ von Y. Ono und J. Lennon, das Frans Kocx bearbeitete. Die gemeinschaftlich so vorgetragenen guten Wünsche für Weihnachten und das Neue Jahr schwelgten von zarten Piano-Passagen zum wuchtigen Forte, wobei die Männer die hellen Kinderstimmen wunderbar ergänzen. Das war schon eine perfekte Kooperation der beiden so unterschiedlichen Chöre. Da hielt es das Publikum nicht mehr auf Sitzen: Dieser Vortrag wurde zu Recht zur erklatschten Zugabe.

So gab es „ganz viel Freude beim weihnachtlichen Singen“, die Pfarrer Felix Schnetgöke zuvor in seinem Grußwort „für eine Stunde der Besinnung“ angekündigt hatte und sich dabei auf die Gäste aus der Partnerstadt Borne freute. Das Konzert begannen beide Chören gemensam mit der rührenden Weihnachtsgeschichte um einen kleinen Jungen, der dem Christkind mit seiner Trommel eine Freude bereitet: „The little drummerboy“, dirigiert von Barend Slettenaar und am Klavier begleitet von Susann Kampling.

Danach bot „Borns Kleinkoor“ — klein galt hier allenfalls für seine Besetzung mit 17 Sängern! — in einem Schnelldurchgang eine kleine Reise durch europäische Weihnachtsliteratur, gefiel durch seine ruhige und besinnlich-stimmende Interpretationen und setzte gelegentlich stimmlich kleine Akzente durch die Solisten Koos van de Broek (Bariton) und Albert Westerhoff (Tenor). Zu seinem Repertoire gehörten auch deutsche Weisen: Bachs „Ich steh an deiner Krippe hier“ und „Gesegnete Weihnacht“. Er schloss diesen Part mit einem wunderbar einfühlsam gesungenen „Stille Nacht“.

Bevor dann Mesum „Junger Chor“ mit bemerkenswertem Können verschiedene Lieder wie „“Maria durch ein Dornwald ging“, „Go tell it not he Montain“ oder musikalisch die Frage stellte „Was hat wohl der Esel gedacht“, führten beide Chöre die französische Weise „Cantique de Noel“ auf und ließen dabei im weiten Kirchenrund das Frohlocken der Menschen über den Retter, der von den Ketten befreit und erlöst, hautnah hörend miterleben. Ein feiner Tupfer im Programm war beim jungen Chor das Lied „Wenn der Himmel in unsere Nacht fällt“, weil er hier drei Instrumentalgruppen mit Gitarren, Flöten und Klarinetten in der Kirche verteilte und so mit diesem ungewöhnlichen Regieeinfall zusätzlich einen feinen Raumklang erzielte.


„Borns Kleinkoor“ und Mesums „Junger Chor St. Johannes Bapt.“ unter der Leitung von Barend Slettenaar; am Klavier Susann Kampling


Beide Chöre mit Susann Kampling (l.) und Barend Slettenaar

Text und Bilder : Franz Greiwe