Sockel mit Urkunde für neues Kolgekreuz aufgerichtet

Am bereits dritten Standort erfolgte jetzt im Schneetreiben die erste Stufe beim Wiederaufrichten des Kolgekreuzes. Die Fachfirma Paetzke aus Bevergern baute dazu den restaurierten Sockel wieder auf. Gleichzeitig mauerten Hildegard Ohde für die Kolge-Nachbarschaft und Steinmetzmeister Martin Paetzke ein Kupferrohr mit einer Urkunde ein. So wird für die Nachwelt erhalten, was heute über das Kolgekreuz bekannt ist.

Die Urkunde hat folgenden Text:

„Im Jahre des Herrn 2010, als Benedikt XVI. Papst, Horst Köhler Bundespräsident, Angela Merkel Bundeskanzlerin, Jürgen Rüttgers Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Thomas Kubendorff Landrat im Kreis Steinfurt, Angelika Kordfelder Bürgermeisterin der Stadt Rheine und Rudolf Kölling-Gröning Vorsitzender des Stadtteilbeirates Mesum war und Felix Genn Bischof von Münster, Hermann Otto und Felix Schnetgöke Pfarrer, Robert Schmäing Kaplan der Pfarrgemeinde St. Johannes Bapt., Matthias Höfker stellvertretender Vorsitzender im Kirchenvorstand, Udo Mogdans Vorsitzender im Pfarrgemeinderat war und Pfarrer Stephan Buse an der evangelischen Samariterkirche tätig war, wurde im März das historische Kolgekreuz wieder aufgerichtet.“

Es musste um die Jahreswende 2009/10 wegen Ausbauarbeiten an der Einmündung des Lindvennweges zur Rheiner Straße versetzt werden. Dabei wurde es vom Fachunternehmen Paetzke aus Bevergern fachkundig ab- und wieder aufgebaut. Vorherige Untersuchungen ergaben, dass sowohl Korpus als auch Holzbalken völlig vermodert und damit nicht mehr zu restaurieren waren. Darum wurde nur der Sockel in der Fachwerkstatt erneuert und am nahezu gleichen Standort, nur um ein paar Meter nach Süden verschoben, wieder aufgemauert.

Der Mesumer Künstler Werner Bruning schuf einen neuen Korpus, Schreiner Helmut Knüver fertigte einen neuen Kreuzbalken. Somit kann das erneuerte Kolgekreuz zu Ostern 2010 wieder eingesegnet werden: Genau 50 Jahre nach der vorhergehenden Versetzung des Kreuzes an diese Stelle auf den Grund der Familie Berkemeyer-Ohde.

Bis 1960 stand das Kolgekreuz auf der anderen Straßenseite bei Asemann an der Nordseite vor dem Lokal „Zur Kolge“ und musste wegen einer Verbreiterung der Rheiner Straße weichen. Herkunft und Geschichte des Kreuzes sind weitgehend unerforscht, der Künstler ist unbekannt. Fest steht, dass die Nachbarschaft „Kolge“ es einst stiftete und errichten ließ. In dieser Tradition sieht sich 2010 vor allem die Familie Reinhard Ohde, die sich um die Erhaltung, Pflege und Wiederherstellung des Kolgekreuzes verdient machte.“

Mit einer kleinen Einweihungsfeier soll das Kreuz, so haben es die Kolge-Nachbarn geplant, in der Karwoche am Montag, 29. März, um 18 Uhr offiziell eingesegnet werden.


Martin Paetzke und Hildegard Ohde mauerten das Kupferrohr mit der Urkunde ein


Der offene Sockel wird mit der ursprünglichen Abdeckplatte aus Sandstein wieder verschlossen

Text und Bilder: Franz Greiwe