“Mit etwas Fleiß in zwei Jahren im Orchester mitspielen“

In allen Ecken und Räumen des Feuerwehrgerätehauses ertönten am Samstagnachmittag laute und zuweilen auch recht schräge Töne. Das verwunderte niemanden, denn hier probierten Kinder, zumeist im Alter von vier bis 12 Jahren, zum ersten Mal in ihrem Leben ein ihnen unbekanntes Instrument. Einige davon wie Schlagzeug und Tuba waren fast so groß wie sie selbst.

Die Resonanz an diesem Schnuppertag beurteilte Udo Achterkamp als Vorsitzender des Musikzuges der Feuerwehr in Mesum trotz des herrlichen Sonnenwetters als „zufriedenstellend“. Er war erfreut über das „ernsthafte Interesse von etwa 30 bis 40 Kindern“, die mit ihren Eltern gekommen waren. Unter den jungen Gästen waren auch solche wie die 12-jährigen Sara und Nele, die etwas mehr über die Probenarbeit und das Zusammenspielen im Orchester erfahren wollten. Beide erwiesen sich beim „Schnuppern“ schon als sehr geübte Klarinettenspielerinnen. Kein Wunder, haben sie doch eine mehrjährige Ausbildung hinter sich.

Andere wie die achtjährige Johanna machten erst einmal die Erfahrung, dass man für ein Blasinstrument wie das Baritonhorn „schon ganz schön viel Puste“ braucht. Geduldig zeigte Ausbilder Nico Günther ihr die kleinen Kniffe für die ersten Töne. Dagegen spielten die vierjährige Emilie und die fünfjährige Katja derweil schon recht unbekümmert das Schlagzeug, wobei Chefschlagzeuger Hermann Schnellenberg anerkennend zuschauen konnte.

„Mit etwas Fleiß kann jemand in zwei Jahren im Orchester mitspielen,“ machte Udo Achterkamp allen jungen Besuchern viel Mut. Wer ein Instrument lernen möchte, könne sich beim ihm melden. Oder aber auch ganz unverbindlich eine Probe der Jugendgruppe unter der Leitung von Christoph Sterthaus besuchen: Geprobt wird immer sonntags ab 10 Uhr im Gerätehaus. Wem das gefalle, so Achterkamp, bekäme Einzelunterricht bei erfahrenen Musikern vermittelt. Dabei könne auch das Instrument gestellt werden oder man helfe beim Erwerb. Dann kämen Fleiß und Ausdauer ins Spiel. Wer viel und erfolgreich übe, könne nach bestandener D1-Prüfung beim Volksmusikerbund in den Musikzug aufgenommen werden. Für Verstärkungen in Jugendgruppe und Orchester gebe es immer Platz, so der Orchesterchef. Gern gesehen seien Mitspieler für Klarinette, Trompete, Tenorhorn, Posaune und Schlagzeug.


Erste Informationen gab es für Nele und Sara (v.r.) von den schon erfahrenen Jungmusikern Simon Oevermann und Matthias Dülle (v.l.)


„Viel Puste“ war eine Anforderung von Nico Günther an die achtjährige Johanna bei ihren ersten Versuchen auf dem Bariton


Chefschlagzeuger Hermann Schnellenberg beobachtete anerkennend das unbekümmerte Spiel von Katja und Emilie

Text und Bilder: Franz Greiwe