Hartmut Lichtenstein neuer Dorfsheriff für Mesum und Elte

Kaum hat das Gespräch mit Hartmut Lichtenstein begonnen, kommt die erste Dienstangelegenheit für ihn als neuen Bezirkspolizeibeamten dazwischen: Die Geschwindigkeitsmessanlage in Mesum ist wegen Frost ausgefallen. Seine kurze Entscheidung: Abbauen und bis auf wärmere Temperaturen warten, um die Anlage nicht zu gefährden. Das sei aber nur eine unbedeutende Angelegenheit für ihn an dieser Arbeitsstelle, so seine anschließende Erklärung.

Als neuer Bezirkspolizeibeamter für Mesum und Elte möchte Polizeihauptkommissar Hartmut Lichtenstein, der am 1. Februar die Nachfolge von Ludger Thiemann antrat, vor allem ständig in beiden Orten präsent sein: „Eigentlich überall und immer.“ Ferner wird er die Verkehrssicherheitsberatung der Fachkollegen an Schulen und Kindergärten unterstützen und begleiten. Dazu gehöre auch die gelegentliche Kontrolle von Fahrrädern.

Anzeigenannahme und Hilfen für ratsuchende Bürger („Das kann dann quer durchs ganze Strafgesetzbuch gehen!“) gehören ebenfalls zu seinen Aufgabenbereichen. Dazu steht er mit seinen Sprechstunden montags von 16 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 10 Uhr in seinem Büro an der Nielandstraße in Mesum zur Verfügung. Erreichbar ist er dort unter der Telefonnummer 917097 oder per Handy während seiner allgemeinen Dienstzeiten tagsüber unter 01718630405.

Präsenz heißt für ihn auch, „viel mit dem Fahrrad unterwegs sein“. Vor allem Umweltvergehen wie wildes Müllabladen in der Natur seien so leichter zu entdecken und „per Rad kommt man schneller mit dem Bürger in Kontakt.“ Dazu hat er sich eigens ein „Dienstrad“ samt passendem Helm zugelegt. Denn Fahrradfahren ist neben Tauchen und Sportbootfahren auf See eines seiner Hobbys. So wird er im April im südlichen Frankreich im Urlaub ganz viel Fahrrad fahren. Dazu ist er sowohl mit einem Rennrad als auch mit einem Trekkingrad passend ausgestattet.

Hartmut Lichtenstein, der verheiratet ist und einen erwachsenen Sohn hat, wohnt in Elte. Geboren wurde er 1956 in Haselünne. Gleich nach Ende seiner Schullaufbahn mit der mittleren Reife trat er noch als 16-Jähriger in den Polizeidienst. Nach Ausbildungsstationen in Stukenbrock und Selm-Bork kam er nach Dortmund, wo er u.a. in der Motorradstaffel eingesetzt wurde. 1978 meldete er sich in den Kreis Steinfurt zum Flughafen in Greven, um dann zum Jahresende zur Polizeiwache Rheine versetzt zu werden.

Hier blieb er dann. Allerdings unterbrach er diese Zeit dreimal für freiwillige Auslandseinsätze. Zweimal leistete er dabei Aufbaudienste im Kosovo. Von August 2002 bis September 2003 mit einem UN-Mandat in einer internationalen Polizeitruppe für Ausbildung und Verkehrsdienst gemeinsam mit einheimischen Polizisten. Dann noch einmal für ein Jahr von Ende 2008 bis Dezember 2009. Diesmal in einer EU-Mission, ebenfalls tätig in Ausbildung, Kontrolle und Beratung im Management auf einer großen Polizeistation.

Gleiche Aufgaben in der Ausbildung einheimischer Polizeikräfte führten ihn von Mai bis November 2011 nach Afghanistan. Untergebracht war er im Feldlager der Bundeswehr, das sich in unmittelbarer Nähe des Ausbildungscamps der Polizei befindet. Aber auch in der Nähe der Soldaten „gab es dort keine Nacht ohne Vorfälle: Passiert ist immer etwas!“ „Ich wäre heute noch in Masar-e-Sharif als Ausbilder und Berater, wenn ich nicht hier die Stelle im Bezirksdienst hätte antreten können,“ blickt er trotz der gefährlichen und schwierigen Lage im Norden Afghanistans gern auf seine Tätigkeit zurück. So blieb ihm kaum Zeit zur Umgewöhnung, denn schon Ende November kam er nach Mesum, um seine neuen Aufgaben kennenzulernen.


Gut gerüstet fürs Streifefahren mit dem Fahrrad: Polizeihauptkommissar Hartmut Lichtenstein


Polizeihauptkommissar Hartmut Lichtenstein an seinem neuen Arbeitsplatz

Text und Bilder: Franz Greiwe