Karneval für Groß und Klein

Am Sonntag ging der Frühschoppen fließend und nahezu übergangslos in einen Dämmerschoppen über und damit erreichte der Klein-Berliner Karneval noch einmal einen närrischen Höhepunkt mit einem Zelt voller feiernder Dorfkarnevalisten. Dabei ließen sie sich auch nicht die beißenden Frosttemperaturen stören, die zeitweilig die Musikinstrumente der Feuerwehr-Tanzkapelle einfroren. Chefmusiker Udo Achterkamp wusste allerdings dazu den passenden Rat: „Dann muss unser Spielmannszug aushelfen.“

Dass es dazu nicht kam, obwohl die Spielleute in voller Stärke aufmarschiert waren, lag mit an den kräftig mitfeiernden großen und kleinen Gästen, die nicht nur die Stimmung anheizten, sondern alsbald gemeinsam mit der Zeltheizung für angenehme Temperaturen sorgten. Dazu trugen etliche Gastauftritte bei: Zuerst erschienen gekonnt die „Sternschnuppen“ als Jüngstengarde der „Tanzsterne Mesum“ auf die Bühne. Mit dabei waren neben dem Prinzenpaar Klaus und Ingeborg samt Elferrat und Gefolge auch die Klein-Berliner Garden der Dorfkarnevalisten: die Aktivengarde mit ihrem Tanzpaar Nils und Stefanie, das Männerballett mit flottem Sheriff-Auftritt und die Jugendgarde, die einen Kostümausflug in die ägyptische Geschichte darbot, gespickt mit Kleopatra-Ebenbildern und Mumien.

Als alle glaubten, es wäre keine Steigerung mehr möglich, setzten die „Höhner&Friends“ aus Rheine den krönenden Abschluss. Die tolle Stimmungsband, die bei ihrer Abschiedstournee in Mesum Halt machte und mit vielen bekannten Hits und Liedern begeisterte, riss noch einmal im Zelt alle Karneva-listen von Stühlen: „Jetzt geht’s los, wir sind nicht aufzuhalten!“. Das wollte auch niemand und alle waren sich einig: Schade, dass die Jungs aufhören!

Frühball, das ist auch immer ein Tummelplatz für den karnevalistischen und musikalischen Nachwuchs. Der darf sich fantasievoll verkleiden, auch erste Gardetanzschritte wagen oder gar wie Mylena Löchte und Michel Reckenfelderbäumer erstmals im Spielmannszug mit der Trommel auftreten. Da macht es nichts, wenn das Musikgeräte fast so groß waren wie die kleinen Musikanten.

So strahlte am Ende ein zufriedener Vorsitzender Christoph Kösters, den die gute Laune seiner Gäste an allen drei tollen Tagen freute, zu Recht „über einen gelungenes Dorfkarneval 2012“. Vom Karnevalsende für diese Session wollte er allerdings noch nicht sprechen, denn zwei Veranstaltungen stehen noch an: Am 8. Februar feiern die Aktiven und Büttakteure um 19.11 Uhr im Gasthof „Schwan“ ihren „Klein-Berliner Aschermittwoch“ mit viel saurem Fisch und fröhlicher Stimmung. Alle Dorfschützen sind dann noch am Samstag, 11. Februar, um 19.01 Uhr ins Vereinslokal Beckmann auf der Hohen Heide zum traditionellen Erbsensuppenessen eingeladen.


Auf dem Zelt gaben Groß und Klein gemeinsam den Takt an


Dem kleinen Karnevalsfan war sein ursprüngliches Skelettkostüm offensichtlich zu trist, darum peppte er es mit farbigen Ballons kräftig auf


Erster großer Auftritt für zwei kleine Akteure an der Trommel im Spielmannszug


Stimmungsvolles Bild: Alle Akteure vom Prinzenpaar samt Elferrat über Garden, Feuerwehrkapelle und Spielmannszug bis zu „Höhner&Friends“ gemeinsam in der Bütt

Text und Bilder: Franz Greiwe