“Aktion sauberes Mesum“: Keine besonderen Vorkommnisse, aber …

Einen Augenblick brauchte VMV-Vorsitzender Alfred Prus, um nachzurechnen, wie viele Müllsammler sich in diesem Jahr an der „Aktion sauberes Mesum“ beteiligten: Auf „mindestens 150“ schätzte er ihre Zahl. Denn es waren nicht nur jene 35, die am Samstagmorgen um 10 Uhr bereitstanden und sich, ausgestattet mit großen Plastiksäcken, dann von Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelderin in die einzelnen Reinigungsbezirke schicken ließen.

Ein, zwei Tage zuvor hatten sich traditionsgemäß schon Schulklassen der drei Mesumer Schulen und eine Gruppe vom Lummerland-Kindergarten an die Müllsammelarbeit im Umfeld ihrer Einrichtung gemacht. Außerdem waren in gleicher Mission viele Mitglieder beider Schützenvereine unterwegs gewesen. Auch Einzelpersonen wie Klaus Breulmann, die sich alljährlich Einzelreviere vornehmen, wollte Alfred Prus nicht vergessen.

Es gehe nicht nur ums Verschönern, betonte Bürgermeisterin Kordfelder in ihrem Gruß- und Dankeswort, „sondern vor allem um die Bewahrung unserer Natur sowie der natürlichen Lebensbedingungen. Großreinemachen oder Sauberes Mesum hört sich eigentlich ganz harmlos an, aber der Zivilisationsmüll, den rücksichtslose Zeitgenossen einfach wegwerfen, er hat es in sich.“ Sie könne nicht verstehen, was Leute immer wieder bewege, ihren Müll einfach an Ort und Stelle fallen zu lassen: „Solch eine wilde Müllentsorgung müsste nicht sein.“

Am Schluss der Aktion servierte der Heimatverein Mesum für alle am Mittag eine leckere Erbsensuppe als Stärkung und Dankeschön. Dabei war dann für Alfred Prus und Marcus Kleinberns vom VMV Zeit, eine kleine Bilanz zu ziehen. „Das Übliche“ habe man gefunden, was dann etwa mengenmäßig dem Vorjahr entspreche. Allerdings beklagte Kleinberns, dass schon vor Beginn ein Zeitgenosse die Gelegenheit nutzte und unerlaubt sein Gartengrün in den Container entsorgte.

„Keine besonderen Vorkommnisse und gut gelaufen,“ resümierte ein zufriedener Alfred Prus. Die Müllsammler schoben allerdings ein kleines Aber nach: Da fanden sie im Wald eine wild entsorgte Microwelle. Zunehmend hätte es auffallend viel modernen Müll wie die neuartigen Kaffee-to-go-Becher gegeben, auf denen dann auch noch gedruckt stand: „Zum Mitnehmen!“ Arg verschmutzt gewesen waren das Bahnhofsumfeld und die Seitenräume der Brückenstraße, wo Gruppen gleich säckeweise Müll fanden. Gedankenlosigkeit, wahrscheinlich bei Kindern, beklagten andere: Unmittelbar neben leeren Abfallbehältern fanden sie viel Bonbonpapierchen und Kleinmüll.


Bürgermeisterin Dr. Kordfelder (Mitte) und Alfred Prus (l.) schickten die 35 Müllsammler in ihre Sammelbezirke

Text und Bild: Franz Greiwe