Arbeitskreis erstellt historische Dokumentation und Bestandsaufnahme

Mesum – Was ist eigentlich das Einmalige, Besondere und Schöne in und an Mesum? Gibt es (noch) liebenswerte, eigenartige Gebäude, Plätze, ausgefallene Winkel und Ecken? Diese Fragen tauchten im Arbeitskreis „Ortsgestaltung Mesum“ auf, wenn es ihm darum ging, weitere dorfbildverschönernde Akzente in und für Mesum zu setzen wie die Wiederherstellung des Ensembles aus Wegekreuz und Lazarus-Opferstock, Anstrahlung des Kirchturms, neue Bänke oder die Bronzetafeln zum historischen Rundgang durch das Dorf.

Der Arbeitskreis will nun eine „historische Dokumentation und Bestandsaufnahme aller Gebäude und Anlagen in Mesum“ erstellen. Darin wird er alle Objekte auflisten und beschreiben, um sie zunächst einmal datenmäßig für die Nachwelt in Bild und Text zu erhalten. Neben den bekannten denkmalgeschützten Bauwerken wie die beiden Kirchen, einigen Villen, Kaufmanns- und Kötterhäusern zählen dazu vor allem einige schöne Bauernhäuser samt Nebengebäuden wie Mühlen und Speicher.

Außerdem gibt es schöne Plätze und Ecken, die nur gelegentliche in den Blickpunkt rücken. Dazu zählen vor allem Zeugnisse der Volksfrömmigkeit wie Grotten und Bildstöcke. Ferner findet man in Mesum noch bauliche Dokumente aus der jüngeren Vergangenheit, die vielfach unbeachtet bleiben, die aber viel über Mesums Geschichte erzählen: Arbeiterhäuser aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende, typisch in ihrer Trauflage und der harmonischen Frontgliederung mit schmalen und hohen Fenstern, dezent verziert mit einigen Klinkerelementen. Und Häuser, die in ihrer Fassadengestaltung klassizistische Elementen bekamen und damit gezielt Wohlstand signalisierten.

Eine Reihe von Bauwerken findet man so nur in Mesum oder sind hier inzwischen sehr selten geworden sind, weil sie unverändert aus ihrer Erbauerzeit erhalten sind. Sie zeugen noch immer vom Leben, Arbeiten, Planen und Denken ihrer Erbauer, prägen seit Jahrzehnten das Ortsbild und stehen in liebenswerter Form für eine lebenswerte Umwelt, Identifikation und Heimat. Etliches ist davon im Bestand bedroht, vieles sollte man erhalten, einiges muss unbedingt geschützt erhalten bleiben.

Um die ersten Objektlisten zu überprüfen und u ergänzen, werden sich die AK-Mitglieder per Fahrrad aufmachen und durch Mesum unterwegs sein, um einmalige, ortsbildprägende, architektonisch und historisch wichtige und bemerkenswerte Objekte aller Art in Mesum aufzusuchen. Mit dieser ganz praktischen Art der Dokumentation will der AK die theoretische Arbeit abrunden. Dabei wollen sie auch das Gespräch mit den Mesumern suchen.

Die Lourdes-Grotte hinter der Kirche ist einer der historischen, ortsbildprägenden, einmaligen Objekte, die Mesum verschönern.

Text und Bild: Franz Greiwe