Dorfschützen stimmen einmütig für Festplatzexperiment

Nach einer knappen und außergewöhnlich sachlichen Diskussion stimmten die Mitglieder auf der gut besuchten Versammlung der Schützenvereinigung 1877 Mesum e.V. im Vereinslokal Beckmann einmütig für ein besonderes Festplatzexperiment in diesem Jahr. Das bedeutet konkret, dass das Fest dann erstmals fernab vom Dorf auf einer Grünfläche auf der Hohen Heide stattfinden wird. Das bedingt einige gravierende Änderungen in den Gewohnheiten, Abläufen und im Programm.

Die Versammlung begann wie immer mit Musik des Spielmannszuges und nach altem Brauch mit der Frage, ob denn überhaupt Schützenfest gefeiert werden soll, die wie stets mit einem deutlichen Ja beantwortet wurde. Die Kommandowahl war ebenfalls schnell erledigt. Unter der Leitung von Major Mike Robers und Feldwebel Ralf Schnellenberg gehören dazu noch Manuel Bäcker und Guido Hüls als Adjutanten und die Fähnriche Michael Deitmar, Sascha Eich, Guido Kipp, Philipp Ross, Timo Stegemann, Oliver Bröker, Tobias Rapien und Claus Pütter.

Nachdem die Stadt für 2012 das Schützenfest am alten Standort auf dem Dorfplatz an der Josefschule kategorisch untersagte, habe der Vorstand in der Festplatzfrage keine Alternative gesehen, leitete Vorsitzender Christoph Kösters die Diskussion um den wichtigsten Tagesordnungspunkt ein: „Wir sind froh, dass wir jetzt den Platz unseres Vereinswirtes Beckmann nutzen können. Alle anderen Grundstücke, die wir uns angesehen haben, kamen für unser Schützenfest nicht in Frage, da sie entweder ungeeignet waren oder wir die Auflagen seitens des Vereins, der uns ein Grundstück zur Verfügung stellen wollte, nicht erfüllen konnten. Somit wäre alternativ nur eine Verschiebung des Festtermins in Frage gekommen.“ Letztere habe sich allerdings als undurchführbar erwiesen, weil man dazu keine Musikkapelle gefunden hätte.

Ausführlich stellte Christoph Kösters nach dieser Grundsatzentscheidung das geänderte Schützenfestprogramm für 2012 vor, das einstimmig gebilligt wurde. Es beginnt am Mittwoch, 8. August, um 19.30 Uhr mit dem Vogelbegucken im Festzelt bei Beckmann. Zum Vogelwegbringen treten die Dorfschützen freitags darauf wie immer am Lokal „Schwan“ im Dorf an und marschieren anschließend zur Vogelstange und von dort zum Festzelt, wo der festliche Kommers folgen wird.

Am Dorfplatz treffen sich die Dorfschützen weiterhin am Samstag um 8.45 Uhr zu Kirchgang und Gefallenenehrung. Dort warten danach Busse, die alle zum gemeinsamen Frühstück zur Hohen Heide fahren. Das Antreten um 13.30 Uhr ist dann wiederum im Dorf, wo nach dem Königschießen wie bisher auch die neuen Majestäten im „Schwan“ ausgeholt werden. Um 20 Uhr startet der Königsball. Eine gravierende Änderung bringt der Sonntag: Der Frühball entfällt ersatzlos. Stattdessen wird um 10.30 Uhr am „Schwan“ zum Abmarsch zur Vogelstange angetreten, wo anschließend beim Frühschoppen ab 12 Uhr der Kaiservogel abgeschossen wird.

„Wir wollen als Dorfschützen nach wie vor bewusst viel Präsenz im Dorf zeigen,“ betonte Christoph Kösters. Daher verbleiben wichtige Programmpunkte im Dorfzentrum. Dazu gehört auch die Polonaise am Sonntagabend, die um 19 Uhr am „Schwan“ startet. Anschließend geht es für die Festgesellschaft per Bus zum Festzelt und zum Feiern, „bis die Hähne krähen“. Wer will, kann nachher gleich dort bleiben, damit er das montägliche Hexen ab 11 Uhr nicht verpasst.

Auf die Frage nach Optionen für die kommenden Jahre gab sich Christoph Kösters betont zurückhaltend. Der Vorstand sehe die neue Lösung als ein Experimentieren und Sammeln von Erfahrungen: „Wenn das in diesem Jahr gut ankommt, können wir uns das aber als Dauerlösung durchaus vorstellen.“ Darüber werde man aber zur gegebenen Zeit ausführlich mit den Mitgliedern diskutieren. Um für möglichst reibungslose Verkehrsabläufe zu sorgen, werde es eine großräumige Einbahnstraßenregelung geben: Anfahrt aus Richtung „Emskämkenweg“, Rückfahrt ins Dorf über „Hespingswoort“.

Da nicht nur die Neuregelungen zum Festplatz wegen der Busfahrten mehr Geld erfordern und sowohl der Spielmannszug als auch die IG Karneval höhere Zuschüsse benötigen, stimmten die Mitglieder einstimmig einer Beitragserhöhung um zwei Euro pro Jahr auf nunmehr 20 Euro einschließlich Sterbekasse zu. Zu letzterer bleibt der Beitrag erfreulicherweise konstant.


Christoph Kösters stellte die neue Festplatzlösung vor


Die Versammlung der Dorfschützen im Vereinslokal Beckmann war gut besucht


Das neue Kommando unter der Leitung von Major Mike Robers (r.) und Feldwebel Ralf Schnellenberg (l.) freut sich schon auf das Schützenfest

Text und Bilder: Franz Greiwe