Ehrung für Gertrud Helming: „Sie ist das Ehrenamt in Person“

Mesum – Udo Mogdans begrüßte am Sonntag zahlreiche Gemeindemitglieder zum Mesumer Neujahrsempfang, der „erstmals in dieser neuen Form durchgeführt wird“. Im Verlauf des Nachmittags wurde es allerdings mehr ein gemütliches Kaffeetrinken mit einigen Informationen, Ehrungen, Gesprächen untereinander und einer kurzen Diskussion.


Dabei ging es auch um kritische Nachfragen zur neuen Läuteordnung. Der Pfarrgemeinderat habe mit der Neuregelung „insgesamt das liturgische Läuten in der neuen Gemeinde vereinheitlichen“ wollen, sagte vorab dazu Udo Mogdans als PGR-Vorsitzender. Kritisiert wurden das neue Totenläuten und der Wegfall des „traditionellen Christkindeinläutens“. So könne man mittags um 12 Uhr nach dem täglichen Angelusgeläut kaum das nur ganz wenige Minuten später einsetzende Totenläuten erkennen. Hier plädierte man für eine längere Pause.

Vehement forderten einige Gemeindemitglieder das Beibehalten des Läutebrauches in der Vorweihnachtsnacht mit dem „Christkindeinläuten“. Da hatten sich einige den Wecker dazu gestellt und wurden in diesem Jahr enttäuscht: „Warum nimmt man uns die liebgewordene Tradition?“ Udo Mogdans versprach dazu, die neuen Erkenntnisse demnächst in den PGR und Ortsausschuss einzubringen: „Die Glockenproblematik ist bei mir angekommen.“

Vorbehaltlos Grund zu ganz großer Freude hatte der vierjährige Max Deitermann. Von den 250 Luftballons, die auf dem Fusionsfest am 24. Juni in den regenverhangenen Himmel geschickt wurden, kam nur einer zurück, musste Udo Mogdans eingestehen: „Wir haben lange gewartet, aber nichts kam mehr.“ Der eine Ballon, der bis Bramsche hinter Osnabrück flog, gehörte Max und damit war er der Hauptgewinner. Als Preis bekam er ein großes Paket mit Spielsachen und mit „Cool!“ kommentierte.

In den Mittelpunkt des Nachmittags rückte Udo Mogdans die Ehrung für Gertrud Helming. „Sie ist das Ehrenamt in Person und eigentlich Vollzeit-Pastoralreferentin mit einem Riesenspektrum an Einsätzen. Ich kann und will mir gar nicht vorstellen, wenn sie mal nicht mehr da sein sollte.“ Dann zählte er eine lange Liste von ehrenamtlichen Tätigkeiten „vom Blumengießen bis zur Erstkommunionvorbereitung in der Gemeinde“ auf, die jene Jahrzehnten unermüdlich und zumeist in aller Stille ausübt. Kinderglaubenstreff, Sakramentenvorbereitung, Glaubensgespräche „Effata“, Liturgieausschuss und Pfarrheimleitung seien nur eine Zusammenfassung ihrer Mitarbeit. Dafür gab es ganz viel Beifall und einen Blumenstrauß als Zeichen des Dankes. Die so Geehrte sagte dazu ganz bescheiden: „Nachdem ich mein Amt als langjährige PGR-Vorsitzende niederlegte, wollte ich aber noch ein wenig in der Gemeinde tätig bleiben.“

Roswitha Böttger berichtete über die Pfarrcaritas: „Wir haben da zwar fusioniert, aber die Pfarrcaritas bleibt in allen drei Gemeinden eigenständig.“ Eine große Hilfe sei dabei die Sammlung durch die Kfd am Jahresende gewesen, die 2163 Euro „nur für Aufgaben in Mesum“ brachte. Beispielhaft nannte sie dabei die Unterstützung für eine Familie zur Weihnachtszeit. Wenngleich das neue Gesprächsbüro „Offenes Ohr“ für die gesamte Gemeinde arbeite, sei es in Mesum an der Alten Bahnhofstraße untergebracht.

An jedem Dienstag von 10 bis 12 Uhr und an jedem ersten Donnerstag im Monat von 17 bis 19 Uhr stehen dort immer Ansprechpartner mit anonymer Beratung bereit, die „für Menschen bei schwierigen Lebenssituationen da sind, die Unterstützung im familiären Umfeld benötigen.“ Auch wenn es vielleicht vordergründig den Anschein habe, die Welt sei in Mesum noch in Ordnung, so „gibt es unter uns Menschen, die nicht nur finanzielle, sondern auch viele andere Probleme haben.“ Gemeinsam versuche man, „mit den Hilfesuchenden Wege und Lösungen zu finden, die ihrer persönlichen Situation entgegen kommt“.

Abschließend ging Udo Mogdans auf die nicht immer leichte Verteilung und Bearbeitung von „ortsteilbezogenen und ortsteilübergreifenden Aufgaben und Sachfragen“ in der neuen Großgemeinde. Fest stehe, dass die Verbände und Gruppen wie Kolping und Kfd in den einzelnen Ortsteilen nach wie vor völlig ortseigenständig bleiben, „so lange sie dies wollen“. Auch werde man weiterhin drei Pfarrbüros offen halten.