Bilanz der Aktion „Sauberes Mesum“: „Normale Müllmenge und ein Zeitungsfriedhof“

ZeitungsfriedhofMesum – Am Mittag wagte VMV-Vorsitzender Alfred Prus bei der leckeren Erbsensuppe, die jedes Mal der Heimatverein Mesum der fleißigen Helferschar spendiert, eine erste Bilanz der Aktion „Sauberes Mesum“. Dabei freute er sich zunächst, dass das Wetter mit viel Sonnenschein gut mitspielte, „obwohl es noch kurz vorher bei leichtem Schneefall anders zu befürchten war“. Dann lobte er vor allem das tolle Engagement „der vielen jungen Leute“. Schon Tage vorher waren Schüler und Kindergartenkinder säubernd in Mesum unterwegs gewesen und am Samstagmorgen machten eine Messdienergruppe und die Jugendtanzgarde der „Feldmäuse“ mit.

Den großen Einsatz der Jugendlichen würdigte auch stellvertretende Bürgermeisterin Marianne Helmes, die nun zum fünften Mal bei der insgesamt zehnten Aktion dabei war. Darin sah sie auch einen wichtigen erzieherischen Effekt. Für sie gebe es kein Verständnis und keine Toleranz für Menschen, die ihren Müll wegwerfen. „Hier in Mesum macht beim Saubermachen alles von Rang und Namen mit,“ freute sich Marianne Helmes beim Blick auf die Teilnehmerschar und schaute auf Laetitia Hermeler, „die noch die amtierende Kinderprinzessin ist“. So ergab sich eine große Alterspanne von sieben Jahrzehnten bei den Teilnehmern: Die Jüngste war fünf, der Älteste über 75 Jahre. Für jedes Kind hatte sie einen Gutschein als Belohnung.

„Allgemein betrachtet kam eine normale Müllmenge zusammen: Wie in den letzten Jahren, das hält sich insgesamt in Grenzen,“ bilanzierte Alfred Prus. Abschließend ging der VMV-Vorsitzende noch auf einen besonderen Missstand ein, der schon in den Vorjahren sich abzeichnete und der diesmal einen traurigen Höhepunkt erreichte: die zunehmende Verschandelung der Wege- und Waldränder mit Bündeln von nicht verteilten Schriften und Werbezeitungen. Schon die Kita-Kinder fanden bei ihrem Säuberungsgang sechs Bündel.

Die größte Dreckmenge dieser Art entdeckte am Samstag eine andere Gruppe am Lärmschutzwall zwischen Feuerstiege und Schulstraße. Dort ist in vielen Monaten ein regelrechter „Zeitungsmüllfriedhof“ angelegt worden: Unbekannte entsorgten dort illegal, verdeckt auf der Bundesstraßenseite durch die niedrige Betonmauer auf der Krone, 25 und mehr Zeitungsbündel eines Wochen-Anzeigers, so dass dort weit mehr als tausend Zeitungen im Grün des Walles liegen.

Vor so viel Dreck kapitulierten die freiwilligen Helfer, zumal der Müll noch an schwer unzugänglicher Stelle liegt. „Das war und ist weit mehr, als wir mit unserer Aktion entrümpeln können und wollen,“ schimpfte Alfred Prus. Er wird gleich am Montag eine Anzeige beim Ordnungsamt der Stadt machen.

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Josef Wilp und die drei junge Messdiener waren sich nach getaner Arbeit beim Erbsensuppenessen einig: „Lecker!“

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Groß war die Schar bei der Aktion „Sauberes Mesum“ mit der stellvertretenden Bürgermeisterin Marianne Helmes; vorn in der ersten Kinderreihe rechts die Kinderprinzessin Latetia; dahinter VMV-Vorsitzender Alfred Prus

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Der langgestreckte „Zeitungsfriedhof“ mit den vielen Stapeln

Bilder: Greiwe