Volkstrauertag: Letzte Lebenszeichen in Mesum

Eindrucksvoll und anrührend gestalteten diesmal Werner Hachmann und der Verband Mesumer Vereine die Gedenkfeier zum Volkstrauertag. „Letzte Lebenszeichen“ überschrieb Werner Hachmann seine Texte. Im ersten Teil stellte er eindrucksvoll an Hand von Briefen das ganz persönliche Schicksal eines gefallenen, jungen Familienvaters in den Mittelpunkt und das Leid für die Angehörigen: „Ein Soldat ist auch ein Vater, jemandes Sohn und jemandes Mann. Es ist ein Wahnsinn, dass ein Lebender auch Menschen töten kann, die genauso wie er selber liebend ist.“

Im zweiten Teil ging er auf besondere, letzte, aber sehr nahe liegende Lebenszeichen ein: Auf die zehn Grabmäler auf dem Friedhof vor der alten Kirche der in Mesum umgekommenen Zwangsarbeiter. Das Schicksal einer jungen Frau, die gerade einmal 17 Jahre alt wurde, hob er dabei besonders hervor. Dann mahnte er an, die letzte Ruhestätte der 19 in Mesum verstorbenen Zwangsarbeiterkinder wieder würdig herzurichten und „ihr letztes Lebenszeichen zu erhalten und wieder ein Gesicht zu geben“. Dazu verwies er auf die Forschungen der Geschichtswerkstatt Mesum, die sowohl die Namen als auch die früheren Gräber wieder ausfindig machte: „Denn alle Kriegstoten haben zu Recht per Gesetz ein unendliches Ruherecht.“

In sehr würdiger Weise wurde die Gedenkfeier in der alten Kirche umrahmt von Fahnenabordnungen der Mesumer Vereine, von Musikstücken der Mesumer Feuerwehrkapelle und des Mesumer Männerchores. Zum Abschluss entzündeten alle Teilnehmer vor den Gedenktafeln des Ehrenmals Lichter.


Feuerwehrkapelle, MMC und Werner Hachmann gestalteten eindrucksvoll die Gedenkstunde zum Volkstrauertag


Die Besucher entzündeten zum Abschluss Lichter vor den Gedenktafeln mit den Namen aller Kriegsopfer

Text und Bilder: Franz Greiwe