“Erhalt der alten Josefschule und des Dorfplatzes“

Noch nie stand der Mesumer Stadtteilbeirat so im Blickpunkt der Öffentlichkeit und des Bürgerinteresses wie jetzt: Am Dienstag, dem 30. August, lädt er zu einer brisanten Sitzung ein. Beginn ist dazu um 20 Uhr und stattfinden wird sie erstmals in der Aula der Don-Bosco-Hauptschule. Denn man geht davon aus, dass das Thema „Erhalt der alten Josefschule und des Dorfplatzes“ auf überaus großes öffentliches Interesse stoßen und zahlreiche Bürger anziehen wird.

Denn kein Thema wurde in allerletzter Zeit so heftig diskutiert wie um den Erhalt der alten Schule und des Dorfplatzes. Kontrovers sind dazu vor allem die Vorstellungen der Stadt und der Mesumer, die besonders in den Vereinen diskutiert wurde. Bekannt ist, dass es zwei Investoren für Gebäude und Platz gibt. Beide werden zu Beginn der Versammlung ihre Vorstellungen und Ziele vorstellen. Beide wollen das alte Gebäude erhalten. Aber der eine möchte dazu auch den halben Dorfplatz mit erwerben und mit Wohnungen zubauen, während der zweite nur das alte Gebäude und nicht den Platz nutzen möchte.

Dann werden nacheinander der Vorsitzende des Fördervereins „Erhalt Josefschule und Dorfplatz“, Andree Hachmann, Jan Kuhlmann als Erster Beigeordneter der Stadt und Stadtplaner Aumann Stellung nehmen. Danach ermöglicht der Stadtteilbeirat es allen Bürgern, zum Thema Fragen zu stellen, weitere Informationen einzufordern und ihre Meinungen abzugeben.

Davon sollten sie ausgiebig Gebrauch machen, wünscht sich im Vorfeld der Verband Mesumer Vereine. Denn dieses Thema berühre, so Vorsitzender Alfred Prus, wichtige vereinliche und gesellschaftspolitische Fragen und Aspekte im Stadtteil Mesums, wozu das Votum der Bürger gehört werden sollte. Da die Stadt auf eine schnelle Entscheidung drängt, sei jetzt eine letzte Gelegenheit zur Information und Mitsprache. Der VMV lädt daher alle Vereine und Mitglieder zur Teilnahme an der Sitzung ein. Bekannt ist im Vorfeld, dass besonders die Schützenvereinigung 1877 Mesum sich vehement gegen den (teilweisen) Verkauf des Dorfplatzes wehrt und dazu viele Unterschriften sammelt.

Aus einem anderen Blickwinkel lehnt der Arbeitskreis „Ortsgestaltung Mesum“ eine Veräußerung ab. Er sieht hier die letzte freie Fläche im Ortszentrum Mesum, die nicht mit Wohnungen zugebaut werden darf. Er fordert, dass Mesum nicht zu einem gesichtslosen Vorort werden darf, wo künftig die Menschen nur noch wohnen und schlafen. Flächen für Wohnbebauung gebe es in Mesum ausreichend. Dafür dürfe man nicht ohne Not wichtige Flächen im Zentrum wie den Dorfplatz aufgeben. Hier gehe es um einen Raum für wichtige Gemeinschaftsaufgaben einer lebendigen Gemeinde wie Märkte und Veranstaltungen, Feste und Feiern, Treffen und Begegnungen, Kultur und Bildung, aber auch um einen Platz für Parken und einen sicheren Zuweg zu Grundschule und Turnhalle. Es zeigt sich an dieser Stelle, wie sehr eine fundierte, zukunftsorientierte städtebauliche Gesamtplanung für Mesums Ortzentrum fehlt.

Text: Franz Greiwe