Der Mesumer Vereinsbaum verlor das Stadtwappen

Mesum – Der Karneval brachte es an den Tag. Genauer gesagt war es das Büttduo „Ausrufer und Paohlbürger“, alias Horst „Lommes“ Strotmann und Alfons Deitermann. Sie entdeckten vor Karneval in den Anlagen am Thie das abgebrochene Stadtwappen, das kurz zuvor noch in höchster Spitze am Vereinsbaum hing. In gewohnt karnevalistischer Manier nutzten sie dieses „Unglück“ für ihre närrisch-weise Ursachenanalyse und witzig-spitze Deutung für den „Wappenfall“.


Dass das Wappenschild mit den drei Stadtsternen nicht mehr oben thronte, war dem Vorstand des Verbandes Mesumer Vereine wie vielen anderen Mesumern noch gar nicht aufgefallen, bekannte Vorsitzender Alfred Prus: „Wer schaut auch schon jedes Mal beim Vorbeifahren am Thieplatz so hoch in den Himmel hinauf?“ Der VMV stellte bekanntlich den Vereinsbaum 1999 zu seinem 25-jährigen Bestehen auf.

So erfuhr Vorsitzender Prus aus der Bütt von diesem „Unglück“. Die Leerstelle neben der Mesum-Meise werde aber sofort behoben, versicherte er. Unverzüglich wurde ein neues Wappenschild in Auftrag gegeben: „Wir gehen davon aus, dass es bis zur Generalversammlung des VMV am 10. März wieder oben am angestammten Platz hängt.“ Wenn es denn mit dem Aufhängungstermin klappe, musst er einschränken.

„Das neue Schild wird allerdings wie bisher genau dem Original-Wappen der Stadt mit den drei Sternen im Querbalken entsprechen“, erklärte Prus schmunzelnd. Wenn auch die Karnevalisten einen ganz anderen Vorschlag unterbreitet hätten: „Das Wappen wieder aufzuhängen macht keinen Sinn, hängt lieber ein Bild von uns beiden dahin!“

In der Ursachenforschung gingen die Meinungen bei Karnevalisten und VMV ebenfalls verständlicherweise weit auseinander. Die Büttakteure hatten da ihre ganz eigene, sehr karnevalistische Sicht und vermuteten unter großem Gelächter des Karnevalspublikums: „Vielleicht hat auch die Meise ganz geschickt, das Rheinenser Wappen einfach abgepickt. Wer hätte von unserer Meise gedacht,
dass sie einmal so was Sinnvolles macht?“

Weit wahrscheinlicher ist eine ganz „natürliche“ Erklärung. Vermutlich fiel das Schild schon Ende November in einer stürmischen Nacht, was auch die beiden Büttakteure nicht völlig ausschließen mochten: „Der Wettergott, der stand uns bei und schlug das Stadtwappen zu Brei!“ Starker Wind drückte das Bild hoch, wobei sich die Aufhängung verhakte und einen problemlosen Überschlag verhinderte. Dabei brach das Schild glatt durch, wie die Bruchstelle ausweist. Spuren von Gewaltanwendungen wie Steinwürfe fehlen gänzlich. Somit schließt der VMV einen böswilligen oder gar hinterhältigen Anschlag völlig aus.

Bilder: Greiwe


Die Leerstelle an der Spitze des Vereinsbaumes


So sah der Vereinsbaum vorher aus

Bilder: Eva Boolke


„Ausrufer“ Horst Strotmann reckt das Corpus delicti in die Luft


Der witzig-spitze Vorschlag für ein neues Bild im Schild mit dem Konterfei der beiden Büttakteure