Weihe der neuen Fahne: Wegbegleiter für viele Schützengenerationen

Das Programm zur Fahnenweihe war festlich und dem Anlass würdig, so dass die Feier durchaus eine zahlenmäßig größere Beteiligung der Dorfschützen verdient gehabt hätte. Unter den machtvollen Klängen der Festmusik von Richard Wagner, hervorragend intoniert von der Feuerwehrkapelle Mesum, zogen dazu die Fahnenabordnungen in die Kirche ein. Voran die drei Fahnen der Dorfschützen, dann die Gäste aus Elte und vom Bürgerschützenverein Mesum-Feld.

Den kirchlichen Weiheakt gestalteten ökumenisch die Pfarrer Felix Schnetgöke von der katholischen und Stephan Buse von der evangelischen Gemeinde. Pfarrer Schnetgöke freute sich in seinem Grußwort, dass den Dorfschützen diese Feier an diesem Ort ein großes Anliegen gewesen sei. Damit unterstreiche der Verein seine historische Verwurzelung und seine Offenheit für Entwicklungen und Veränderungen in Kirche und Gemeinde.

Pfarrer Buse unterstrich in seiner Ansprache die Bedeutung der Fahne als „Erkennungszeichen für eine Gemeinschaft, die das Wir-Gefühl fördert“. Zugleich erinnere sie immer wieder sichtbar daran, dass hier Menschen ihre Verantwortung für das Wohl der Allgemeinheit wahrnähmen. Doris Poll und Margret Brockmann überreichten das von den Vorstandsdamen gestiftete Fahnenband und wünschten, dass mit der neuen Fahne auch „Treue und Kameradschaft ganz weit vorne stehen“.

Im langen Festzug, begleitet von vier Spielmannszügen und der Feuerwehrkapelle, führten die Dorfschützen ihre neue Fahne durch die Straßen Mesums zum Schützenplatz am Bohnenkamp. Dort übergab sie Herbert Schnellenberg als Vertreter des Fahnenausschuses ganz offiziell an den Vorsitzenden Christoph Kösters. Der zeigte sich „froh und stolz, denn hier ist die Fahne an dem Ort, wohin sie gehört.“ Dann ging er kurz auf die Fahnengeschichte seit 2008 ein und dankte vor allem den 90 Einzelspendern, die eine reibungslose Finanzierung ermöglichten: „Jeder Spender ist auf unserer Ehrentafel, die im Vereinslokal aufgestellt bleibt, besonders vermerkt.“

Herbert Schnellenberg nannte die Fahnenweihe „einen historischen Tag“, weil zum ersten und wohl einzigen Mal alle drei Vereinsfahnen am Festplatz zu sehen seien. Denn die älteste, die Junggesellenfahne, wird demnächst als historisch wertvolles, aber leider vom Zahn der Zeit arg angenagtes Vereinsdokument wohlverwahrt im Fahnenschrank bleiben. Der neuen Fahne wünschte er, dass „sie der Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf ein Wegbegleiter für viele Generationen“ sein möge.

Einen herzlichen Glückwunsch zur neuen Fahne überbrachte Arnold Thalmann als Vorsitzender der Bürgerschützen aus dem Feld. Hans Niemann von der Ludgerus-Schützengilde verwies auf die gute Nachbarschaft und lobte die „hervorragend gemachte Fahne: Sie ist gut anzusehen.“ Stefan Rott erinnerte als Vorsitzender des Heimatvereins Mesum an die gemeinsame Aufgabe beider Vereine: „die Pflege der Traditionen im Dorf.“

Den längsten Anreiseweg hatten Hermann ter Weele und seine kleine Delegation von der Schützenvereinigung aus der Partnerstadt Borne. Nach Mesum komme er immer gerne, bekannte er. Als Zeichen der Verbundenheit habe er gern persönlich die Anschaffung der neuen Fahne unterstützt, erzählte er verschmitzt: „Ein paar Fäden darin sind von mir.“ Schon jetzt freue er sich, in wenigen Wochen zum Jubelfest der Feldschützen nach Mesum zurückkehren zu können. Grüße „und gutes Wetter“ per Post schickte der frühere Mesumer Pfarrer Franz Heitmann, seit Jahren Ehrenmitglied bei den Dorfschützen, aus Münster. Die Sache mit dem guten Wetter habe bestens geklappt, bedankte sich gern Vorsitzender Christoph Kösters dafür. Denn strahlend blauer Himmel und warmer Sonnenschein waren an diesem Tag das I-Tüpfelchen zum gelungenen Fahnenfest.


Die Pfarrer Felix Schnetgöke und Stephan Buse segneten die neue Fahne


In einem langen Festzug führten die Dorfschützen und ihre Gäste die neue Fahne durch die Straßen des Dorfes


Offizielle Übergabe der neuen Fahne (mitte) von Herbert Schnellenberg (r.) als Vertreter des Fahnenausschusses an den Vorsitzenden Christoph Kösters (l.)


Christoph Kösters dankte den 90 Sponsoren, deren Namen auf der Ehrentafel vermerkt sind

Text und Bilder: Franz Greiwe