Gute Tradition: Weihnachtskonzert mit dem Frauenchor


Mesum Die vielen und am Ende begeisterten Zuhörer werden in der vollbesetzten Mesumer Pfarrkirche Pfarrer Walter Groß vorbehaltlos zugestimmt haben, der in seinem Grußwort voller Freude und Dankbarkeit davon sprach, dass die „Weihnachtskonzerte mit dem Frauenchor in der Mesumer Kirche eine gute Tradition geworden sind“. Da reihte sich auch diesmal das weihnachtliche Konzert „Friede auf Erden“ nahtlos und erfolgreich ein.


Diesmal ließ sich der MFC einiges an Neuem einfallen und verließ alteingetretene und zur Routine gewordene Konzertpfade. Dafür entwickelte eine kleine Vorbereitungsgruppe mit Madgda Lange, Liesel Sterthaus, Monika Schnellenberg und Anne Sievers die choreographischen und gestalterischen Ideen und wurden dafür zu Recht am Ende mit Beifall und Blumen bedacht. So zogen die Sängerinnen anfangs in einer Prozession ein und stellte dabei Lichter im Mittelgang zu einem leuchtenden Friedenssymbol in Form einer Taube auf.

Das Konzert bot nicht nur eine harmonische, insgesamt hervorragende Gesangsleistung, sondern „auch eine Stunde der Entspannung nach turbulenten, stressigen Tagen“, wie MFC-Vorsitzende Annette Raabe anmerkte. Dazu streuten Magda Lange, Liesel Sterthaus und Monika Schnellenberg immer wieder informative und besinnliche Texte als fein abgestimmte Meditationen zu Musik und Gesang ein. Vor allem der zweite Programmteil war inhaltlich textlich ausgerichtet an Abschnitten aus dem Weihnachtsevangelium.

Musikalisch trug Dirigent Stefan Eicholt die Gesamtleitung. Umsichtig und mit sicherer Hand dirigierte er seinen starken Chor und die neun Streicherinnen und Streicher vom „Van Wassenaer Orchester“, mit denen „wir schon in den Vorjahren immer gern zusammen musiziert haben“, wie sich Annette Raabe für die gekonnte musikalische Begleitung und Kooperation bedankte und für jede(n) eine Rose hatte.

Nach einem eindringlich gestalteten und interpretierten Auftakt mit zwei Liedern, die ins zentrale Thema „Frieden“ einführten, stand zunächst die „Messe brève“ im Mittelpunkt. Stefan Eicholt bearbeitete dafür die Komposition von Leo Delibes (1836-1891), ursprünglich zweistimmig gesetzt, für einen dreistimmigen Frauenchor um. Dabei kamen die von großer Gefühlstiefe und Innigkeit geprägten Messeteile wie Kyrie, Gloria, Sanctus, Hochgebet („O Salutaris hostia“) und Agnus Dei wunderbar stimmig und eindringlich über.

Weihnachtslieder gehören zum alljährlichen Festritual. Der MFC präsentierte dazu hierzu eine europaweite Auswahl aus England, Böhmen, Frankreich und Deutschland und damit der weniger bekannten Literatur und unternahm eine musikalische Reise durch mehr als 500 Jahre Musikgeschichte. Das reichte mit dem „Quem pastores laudavere“ aus dem 15. Jahrhundert bis zur englischen Weise „O Bethlehem, du kleine Stadt“, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand. Ein Highlight dabei: Das vom Chor wunderbar fröhlich interpretierte englische Volkslied „Ding, dong! Merrily on high“ von Thoinet Arbeau (1520-1595). Da ließen die Sängerinnen nicht nur die Glocken, sondern auch ihre Stimmbänder freudig und ungestüm schwingen.

Mitsingen durfte gleich zweimal auch das Publikum: „Hört der Engel helle Lieder“ und „Zu Bethlehem geboren“, was es dankbar annahm. Zum Abschluss erklang das erhaben dargebotene Händel-Werk „Tochter Zion, freue dich“, das Stefan Eicholt für Frauenchor und Streichquartett bearbeitet hatte. Stehende Ovationen dankten für eine gelungene Konzertstunde und für eine Zugabe.

Bilder: Greiwe



Der MFC beim Weihnachtskonzert in der Mesumer Pfarrkirche


Blumen gab es von MFC-Vorsitzender Annette Raabe für Chorleiter Stefan Eicholt