Vereine unterstützen Dokumentation mit 400 Euro

Mesum – Es war eine Versammlung des Verbandes Mesumer Vereine, auf der kein großartiger Beschluss gefasst, dafür aber in harmonischer und konstruktiver Zusammenarbeit viel „Kleinarbeit“ geleistet wurde. Das begann bei der Abstimmung der Termine für den Jahreskalender 2013, wo es nur wenige kritische Überschneidungen gab. Die wollen die beteiligten Vereine bereinigen und ihre Neuansetzungen bis zum 10. November bei Werner Hachmann melden. Gleiches gelte für alle Vereine, die ihre Termine noch gern im Kalender veröffentlicht sehen wollen, räumte VMV-Vorsitzender Alfred Prus, der für den verhinderten Kalendermacher Hachmann diesen Punkt moderierte, noch diese Frist ein.

Der Arbeitskreis „Geschichtswerkstatt Mesum“ wird im kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit anderen Trägern eine Dokumentation zur „Gedenk- und Grabanlage für in Mesum verstorbene Kinder von Zwangsarbeiterinnen“, die 2011 wieder errichtet wurde, herausgeben. Darin wird auch die Situation und Geschichte der Zwangsarbeit in Mesum aufgearbeitet. Die Thematik sei „rückwärts in die Zukunft gerichtet“, sagte ihr Sprecher. Denn es gehe darum, aus der braunen Vergangenheit zu lernen und aktiv Verantwortung dafür zu übernehmen, dass sich solch ein Unrecht gegenwärtig und zukünftig nicht wiederholen kann. Damit wolle man heute zugleich ein deutliches Zeichen gegen alles Gedankengut von rechts zu setzen. Diesem Vorhaben und Ansinnen stimmten die Vereine einmütig und nachhaltig zu: Sie unterstützen die dokumentarische Arbeit der GWM mit 400 Euro.

An mehreren Aufgaben arbeitete der Arbeitskreis „Ortsgestaltung Mesum“, berichtete Erich Sterthaus. Man begleitete den Wiederaufbau des Bleichhäuschens und suche und liste ortsbildprägende Gebäude und Einrichtungen auf. Wie notwendig gerade dieses sei, habe jedermann miterleben können: „Es gab in letzter Zeit fast täglich Veränderungen durch Hausabbrüche im Ortsbild.“ „Der Nikolaus kommt wie gewohnt und pünktlich,“ brachte Albert Sievers als „Obernikolaus“ und Sprecher des Arbeitskreises „Nikolaus-Brauchtum“ zur Freude aller Kinder treffend und kurz die Vorbereitungen seiner Mithelfer auf den Punkt.

Gleich zwei neue Mitarbeiter fand der Arbeitskreis „Internet“, der die Seite Mesum betreut, spontan in der Versammlungsrunde. Markus Kattenbeck berichtete, dass diese Seite gern aufgesucht werde und lebhaften Zuspruch erfahre. Dank der neuen Mithilfe könne man nun den Internetauftritt noch aktueller gestalten.

Die VMV-Versammlung, diesmal in „Kreimes Kolge“, war am Sonntag gut besucht
Bild: Greiwe

Volkstrauertaggedenken in der alten Kirche

Mesum In gewohnter Form werde auch die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag stattfinden, informierte Vorsitzender Alfred Prus. Dazu lade der VMV am Samstag, 17. November, um 17 Uhr in die alte Kirche ein. Mitwirken werden wieder der Mesumer Männerchor und die Feuerwehrkapelle. Hinzu kommen die Fahnenabordnungen aller Vereine. Eindringlich bat Prus die Vereinsmitglieder um Teilnahme an dieser Veranstaltung und um den Besuch der Gedenkstätte auf dem Friedhof. Dazu werde auch die alte Kirche am Sonntag für Mahnwachen geöffnet: 10 – 11 Uhr CDU, 11 – 12 Uhr Gemeinderat, 12 – 13 Uhr Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf, 13 – 14 Katholische Frauengemeinschaft, 14 – 15 Uhr KAB, 15 – 16 Uhr Heimatverein und 16 – 17 Uhr Bürgerschützenverein Mesum-Feld.

„Hat vielleicht noch jemand ein Auto übrig?“

Mesum Optimistisch zeigte sich Josef Feismann vom VMV-Arbeitskreis „Weihnachtsmarkt“, als er über den Stand der Vorbereitungen berichtete: „Der Weihnachtsmarkt wird am ersten Adventswochenende auf jeden Fall wie immer auf dem Johannesplatz stattfinden. Die Öffnungszeiten werden nicht verändert.“ Einige wichtige Fragen habe man zufrieden lösen können: Es wird wiederum ein großer Baum aufgestellt und die Vermietung der Hütten läuft an. Wer noch eine möchte, solle sich umgehend an Wolfang Schwarzer wenden. Ein „dicke Baustelle“ konnte spontan in der Versammlung geschlossen werden: Elektromeister Andreas Verlage übernimmt die elektrotechnischen Arbeiten.

Kleine Lücken gebe es noch im unterhaltenden Bühnenprogramm, sagte Josef Feismann und bat um Vorschläge. Mitwirken werden die Feuerwehrkapelle und ihre Nachwuchsband, verschiedene Tanzgruppen und ein Musiker. „Hat vielleicht noch jemand ein Auto übrig?“, fragte Feismann in die Versammlungsrunde und erinnerte damit an den Knüller des Vorjahres, als auf der Bühne das Auto von Pfarrer Felix Schnetgöke versteigert werden konnte. Das war ein absoluter Höhepunkt im Marktprogramm, den man „natürlich gern in ähnlicher Form wieder holen würde“.

Fragen um Modell der alten Kirche

Mesum Josef Veltrup überraschte die VMV-Versammlungsteilnehmer mit einem kleinen Modell der alten Kirche aus gebranntem Ton. Das habe er zufällig auf einem Flohmarkt entdeckt und erworben, weil „es nicht nur einfach schön ist, sondern sich durch seine detailgetreue Wiedergabe auszeichnet“. Inzwischen gebe es eine rege Nachfrage nach diesem Modell, stellte Veltrup fest. Allerdings kannten weder er noch irgendjemand anders im Saal den Modellbauer. Daher blieb seine Frage an diesem Morgen ohne Antwort: Wer hat wann und warum dieses Model erstellt? Vielleicht kann ja eine Leserin oder ein Leser helfen …

Josef Veltrup mit dem detailgetreuen Modell der alten Kirche, dessen Erbauer auch Josef Wilp nicht kannte

Text & Bilder: Franz Greiwe